Archiv für den Tag: 5. August 2011

Herbstblues im August

Gestern erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle. Als ich nach Hause kam, schien noch wunderbar bei ungefähr 30 Grad die Sonne. Endlich wieder sommerliche Gefühle, endlich raus auf den Balkon und etwas Balkon- und Blumenpflege betreiben. Der Boden hatte dringend nötig, Besuch vom Besen zu kriegen. Der Lavendel musste zurückgeschnitten werden, verblühte Geranientriebe gezupft und gar etwas „Unkraut“ aus den Kästen entfernt werden. Lauter Mini-Linden, die sich gerne überall breit machen, weil es auf unserer Straße ja vor Linden nur so wimmelt und unser Balkon nicht überdacht ist. Furchtbare Bäume. Klar, jeder Baum macht irgendwie auch Dreck, aber dieses Jahr fand ich „unsere“ Linden schlimmer, als je zuvor. Autos konnte man fast gar nicht vorm Haus stehen lassen, weil der klebrige Saft und die Blüten alles panierten. Und der viele Dreck, den man mit in die Wohnung schleppt, wenn man vorm Haus oder auf dem Balkon unterwegs ist… So gut kann man sich gar nicht die Füße abtreten.

Ich hatte mir gestern vorgenommen, die Pflanzen direkt ein wenig zu düngen. Das mache ich am liebsten mit der Kanne und nicht mit unserem Schlauch. Irgendwie plempere ich immer alles voll, wenn ich das Wasser aus dem Schlauch in die Kanne fülle. Also bin ich gefühlte 30 Mal mit meiner Kanne und Dünger hin und her gewetzt und habe gegossen. Es war zwar auch ein Gewitter angekündigt, aber mal ehrlich, nur selten kommt wirklich das, was angesagt wird und ich verlasse mich da nur ungern drauf. Wenn es danach ginge, hätte schon vorgestern ein Gewitter mit ordentlich Regen kommen müssen.

Nun ja, auf jeden Fall war ich gerade fertig mit Balkonsäubern, Blumenpflege und der großen Gießaktion, als es sich auch schon langsam zuzog. Soweit so gut, alles gar nicht schlimm, soll es ruhig regnen. Was dann kam, war aber irgendwie deprimierend für mich.

© Lisa A/shutterstock.com

 

Durch den aufkommenden Wind rieselten die Blätter nur so von den Bäumen und weil unser Balkon gar so günstig liegt, weht der Wind immer alles fein auf selbigen rauf. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir einen Wust von Lindenblättern auf dem Balkon. Klar, war ja auch gerade frisch abgekehrt…

Und neben dem Frust, dass alles direkt wieder dreckig ist, kam die Erkenntnis, dass schon erstaunlich viele Blätter fallen. Viel zu viele für Anfang August. War es das jetzt echt schon mit Sommer? Heute früh verstärkte sich dieser Eindruck noch, als ich vorm Haus und auf dem Weg zur Garage wirklich schon recht viele Blätterhäufchen vorfand. Und direkt musste ich daran denken, dass Sgail mir letzte Woche erzählt hat, er hätte auf seinem Weg zur Arbeit schon Gänse gen Süden fliegen sehen. Öh, wie jetzt? Och ne. Unsere Clematis hat doch noch gar nicht geblüht. Laut Schildchen soll das jetzt noch diesen Monat kommen. Und die Geranien und die Susannen geben doch auch gerade wieder so schön Gas. Kann doch nicht schon wieder alles bald vorbei sein. Auch wenn die letzten Wochen morgens wirklich alles schon sehr herbstlich wirkte… Ich meine, ok, Herbst ist auch schön mit seinen vielen Farben, Kastanien, Eicheln, Kürbis und auch Pilzen. Aber doch noch nicht Anfang August. Das deprimiert, definitiv.

Das einzig Gute daran ist, ich beneide meine urlaubenden Kollegen gerade so gar nicht und hocke nicht traurig im Büro, wie im letzten Jahr. Da saß ich nämlich auch in den Sommerferien ziemlich allein gelassen und bei schönstem Wetter im Büro und starrte traurig nach draußen. Eingesperrt für 8 Stunden und nur in der Mittagspause und nach Feierabend kam man endlich an die Sonne. Wenn sie denn noch da war. Zumindest das bleibt mir dieses Jahr erspart.

Christian von Aster – Die große Erzferkelprophezeihung: Zwerg und Überzwerg / Das abartige Artefakt / Nimmerzwerg

Und noch einmal eine Trilogie rund um Zwerge. Eine feine Story über Verschwörung, alte Regeln und Traditionen und eine Rasse, die dem Untergang geweiht ist, seit es keine Zwergenfrauen mehr gibt.

Laut Klappentext soll es eine Parodie sein, fand ich aber gar nicht. Sicherlich sehr humorvoll, aber in meinen Augen keine Parodie. Die Bücher sind mit tollem Wortwitz geschrieben und ich habe so manches Mal schmunzeln müssen.

Die Story kann bei weitem nicht mit „Die Zwerge“ verglichen werden, dazu fehlt die Tiefe und die epische Länge, aber die Bücher erheben auch nicht den Anspruch und sind durchaus schön geschrieben und mit allen Dingen gespickt, die zu einer Zwergenstory dazu gehören: Gold, Bier, Gerede über Bärte, Äxte und andere Waffen sowie dicke Freundschaften und noch dickere Feindschaften.

Alles dreht sich um die große Erzferkelprophezeihung und eine Gruppe von Zwergen, die ungleicher nicht sein können und zum „Schicksalszwerg“ berufen werden. Dieses Trüppchen muss – wie so oft – alles dafür geben, damit ihr Volk nicht untergeht. Sie müssen sich Bedrohungen unterschiedlichster Art stellen und dabei Vorurteile, Angst, Zweifel und auch Verluste überwinden.

Insgesamt eine schöne Reihe. Ich habe mich aber am Ende von Band 3 etwas über das Ende geärgert und es nicht so recht würdig empfunden. Irgendwie hätte ich mehr erwartet. Ein 4. Band wäre toll, der es irgendwie gescheit zu Ende bringt.