Archiv für den Monat: Oktober 2014

Jamie kann keinen Rotkohl

Heute mal kein Rezept, nur mal ganz spontan eine Erkenntnis, die wir gestern hatten und die mich irgendwie schmunzeln lässt: Jamie Oliver, seines Zeichens Starkoch und auch sehr geschätzt von uns, kann keinen Rotkohl. Mag sein, dass es wem schmeckt nach seinem Rezept, uns aber nicht.

Wir haben vor kurzem ein wunderbares Stück Schweinebraten von unserem Hofladen mitgebracht, den wir ganz klassisch als Krustenbraten zubereiten wollten. Nachdem wir in der letzten Zeit so nette Erfahrungen mit Jamie Oliver-Rezepten hatten, haben wir spontan nach einem Rezept in „Clever kochen mit Jamie“ geschaut und gefunden. Klang alles lecker und plausibel. Als Beilage wurde u.a. Rotkohl, selbst gemacht versteht sich, im Rezept genannt und das klang super für uns. Wir also brav nach Rezept gearbeitet. Lange Rede, kurzer Sinn: Jamie Oliver kann keinen guten Rotkohl. Gott sei Dank haben wir noch rechtzeitig die Kurve bekommen und lieber nach Muttis Art mit feinen Gewürzen wie Lorbeer, Piment, Nelke, Sternanis und natürlich der Beigabe von Äpfeln den schönen Rotkohl retten können.

Selten habe ich etwas so langweiliges und fades probiert, gewürzt wurde nur mit Salz, Pfeffer, Weißweinessig und Beerenmarmelade. Hm, ja. Dafür war der Braten sehr lecker, wenn auch etwas lorbeerlastig. 10 frische Lorbeerblätter am Braten waren mir persönlich etwas dominant, als wir am Ende die Bratensoße machten. Lieber weniger an den Braten und dafür welche zum Rotkohl, Herr Oliver. Da bleibe ich lieber bei Muttis Rezept. Der Braten war hingegen prima, wobei ich glaube, das habe ich eher meinem Mann zu verdanken, als der Anleitung von Jamie…

Trotz allem freue ich mich schon unbändig auf das Ende des Monats. Dann erscheint das neue Jamie Kochbuch „Comfort-Food“ auch auf Deutsch und ich habe mir schon ein Exemplar vorbestellt. Tim Mälzers „Heimat“ habe ich seit Samstag und bisher nur einmal gemütlich durch geblättert. Ich denke, da wird das Nachkochen die Tage auch noch kommen. Einige Rezepte klangen sehr vielversprechend und wirklich schön bodenständig.

Caponata nach Jamie Oliver

Das ist eins dieser Rezepte, die schon ewig darauf gewartet haben, von uns entdeckt zu werden. Quasi. 😉

Nein, Spaß bei Seite. Bisher haben wir nicht ganz so irre viele Auberginenrezepte, die uns wirklich so richtig super-duper schmecken. Dies ist aber ab sofort eins davon. Total genial, schnell gemacht und nur lauter gute Sachen drin. Wir haben es aus dem Kochbuch „Genial Italienisch“ von Jamie Oliver und sind irgendwie über Umwege drüber gestolpert. Typische Situation, man hat noch diverse Gemüsesorten in der Kiste und möchte möglichst was Tolles draus machen. Unter anderem zwei Auberginen, die nun wirklich dringend weg müssten… Am Ende stand dann dieses wunderbare Gericht, von dem man echt nicht genug bekommen kann. Herrlich, die Kapern und Oliven darin, die schönen Tomaten, einfach nur yummy. Wir hatten noch eine wunderbare Scheibe geröstetes Brot dazu. Wirklich sehr fein.

jamie-oliver-caponata

 

Zutaten:

  • 2 große Auberginen, in dickere Würfel/Stück geschnitten
  • 5 große Tomaten, grob gehackt
  • 1 kleine rote Zwiebel, geschält und fein gehackt
  • 2 Knobizehen, geschält und in dünne Scheibchen geschnitten
  • 1 kleines Bund glatte Petersilie, Stiele und Blätter getrennt, fein gehackt
  • 2 EL Kapern, abgetropft (so ein kleines Gläschen geht prima)
  • 1 Hand voll grüne, entsteinte Oliven
  • 2 EL gehobelte, geröstete Mandeln
  • 2-3 EL bester Kräuteressig (wir hatten einen ganz wunderbaren Wildkräuteressig, selbst gemacht von meiner lieben Kollegin Steffi)
  • 1 großer TL getrockneter Oregano
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • Olivenöl

Zubereitung:

In einer großen Pfanne oder einem schönen Schmortopf ordentlich Olivenöl gießen und erwärmen. Die Auberginenstücke nun nebeneinander hinein legen und mit Oregano und etwas Salz würzen. Gut vermischen und bei starker Hitze 4-5 Minuten anbraten, bis die Auberginen gut Farbe bekommen haben. Dann den Knoblauch, die Zwiebel und die Petersilienstängel beifügen und noch einige Minuten weitergaren. Falls noch etwas Öl nötig sein sollte, entsprechend nachgeben.

Nun die Kapern und die Oliven beigeben und das Gemüse mit dem Essig beträufeln. Sobald der Essig verkocht ist, die Tomaten untermischen und weiter 15 Minuten  köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.

Vor dem Servieren mit Pfeffer und eventuell noch etwas Salz  und Essig abschmecken, dann die Petersilienblätter und die Mandelblättchen überstreuen und genießen.