EReader – Wenn man einfach keinen Platz mehr hat…

Mein Mann und ich lesen sehr viel. Unser Wohnzimmer gleicht einer kleinen Bibliothek. Billy, für uns einfach das weltbeste Bücherregal überhaupt, ächzt über zwei Wände unter der Last von unzähligen Büchern. Eine ganze Regalhöhe (bis unter die Decke) allein enthält z.B. nur Kochbücher. Dann die über Jahre gesammelten Romane zum Pen and Paper-Rollenspiel „Das schwarze Auge“, sicherlich keine bahnbrechende Literatur, aber dennoch immer gern gelesen… Auch diese Bücher füllen, wenn man sie richtig aufstellen würde, sicher 2-3 Regalfächer. Aus Platzgründen haben wir sie jedoch schon etwas unschön gestapelt in ein Fach gequetscht. So geht es im Prinzip weiter. Meine Mutter – meine ganz persönliche Paketstation – kriegt alle paar Tage Post von Amazon und Thalia. Und ich weis nach dem Lesen meistens nicht mehr wohin mit den Büchern. Im Netz verkaufen oder tauschen lohnt sich schon lange nicht mehr, Freunde und Verwandte lesen meistens nicht das, was ich so lese, Kirche und Caritas möchten auch nicht so wirklich gerne Bücher. Ungefähr zwei Mal im Jahr miste ich schweren Herzen die übervollen Regale aus. Das tut so richtig weh, aber es bleibt kaum eine Alternative, wenn man weiter lesen möchte. Und das möchten wir auf jeden Fall. Als Amazon die erste Werbung für seinen Reader „Kindle“ machte, habe ich die Nase gerümpft und mich gefragt, wie kann man so ein Ding einem Buch vorziehen. Alle Werbemails wurden direkt gelöscht. Bis vor ein paar Wochen, als ich wieder einmal ausmisten musste. Wir bauen nämlich gerade unser Arbeitszimmer um, wo in Kürze eine komplette Wand mit Terrarien aufgestellt wird. Zuvor muss jedoch ein Regal weg, was bisher eben genau dort stand und mit ihm auch die Sachen, die da untergebracht waren… Also habe ich wieder einen Rundumschlag im Wohnzimmer gemacht, mich von vielen Büchern getrennt und jede Minute davon gehasst.

Der Kindle 3 von Amazon

 

In einem Forum habe ich dann im Bücherthread Berichte über die EReader gelesen. Und langsam kam ich dann doch ins Grübeln.  Was spricht dafür, was dagegen? Könnte man nicht vielleicht doch… Hm, wir möchten ja weiter lesen. Irgendwie muss sich was ändern, so geht es nicht weiter. Technik mögen wir doch immer…

Mal ganz grob aufgelistet kam ich dann auf folgende Punkte:        

 

 

 

 

pro

  • raumsparend
  • es entfallen Liefer- und Verpackungskosten, also ist es umweltschonend – sofern man ein Online-Besteller ist und nicht in die Buchhandlung geht
  • man muss keine Verpackungen entsorgen, die Papiertonne ist nicht ständig voll
  • einige EBooks sind günstiger als Taschenbücher und gebundene Bücher
  • man kann gaaanz viele Bücher auf einmal mit sich herum schleppen und das Gerät wiegt fast nichts
  • das Buch ist per Mausklick sofort da, keine Wartezeiten mehr
  • ein EReader ist ja kein Ausschlusskriterium für richtige Bücher, Lieblingsautoren kann man immer noch als richtiges Buch kaufen
  • ein EReader kann noch viel mehr, als nur ein Reader zu sein

contra

  • kein richtiges Buch in der Hand, eventuell anderes Lesegefühl
  • das Angebot an EBooks ist noch nicht ganz so breit, wie ich es mir wünschen würde
  • man braucht fast zwangsläufig zwei Reader, wenn man deutsche und englische Bücher liest (bei Amazon ist einfach das Angebot englischer Bücher am größten und leider gibt es die dann nur im Kindle-Format)
  • mit dem Kindle bindet man sich an Amazon
  • durchaus nicht zu verachtende Anschaffungskosten
  • für den Kindle und folgende „Bucheinkäufe“ benötigt man eine Kreditkarte, da alles nur über Amazon.com und nicht über Amazon.de läuft

Letzten Endes bin ich doch schwach geworden und nach Rücksprache mit meinem Mann habe ich zunächst den Sony Reader PRS 650 in silber geordert und ein paar Tage später noch den Kindle von Amazon. Der Kindle wurde blitzschnell geliefert. Der Reader von Sony brauchte knapp zwei Wochen. Das Ding ist ständig ausverkauft. Besonders in rot. Ich habedann  silber gewählt. Man möchte das Ding ja noch in diesem Leben geliefert kriegen.

Der Sony E-Book Reader

Einen direkten Vergleich kann ich noch nicht anstellen, da ich beide Geräte noch nicht ausgiebig testen konnte. Beide sind jedoch optisch sehr ansprechend, relativ leicht und sehr gut verarbeitet. Mit dem Kindle habe ich mir schon sehr viele – zum Teil sogar kostenlose – Bücher runtergeladen. Ich bin ganz begeistert von „Klick auf buy“ und keine Minute später ist das Buch schon da. Das ist traumhaft. Wirklich. Und es liest sich auch sehr gut auf dem Gerätchen. Man kann Lesezeichen setzen, die Schrift ist gestochen scharf und auch die Bilder, die beim Ausmachen auf dem Screen erscheinen empfinde ich echt als ansprechend.

 

Was mich etwas nervt, zum Teil sind die Preise für die EBooks noch recht hoch und manchmal sind sie sogar teuerer als ein Taschenbuch. Den Umkehrfall hat man jedoch auch, ganz klar. Man muss da sehr gut vergleichen und auch den Dollarkurs im Auge behalten, um zu sehen, ob es sich dann lohnt das gewünschte Buch im EBookformat zu kaufen. Bin nun auf den Sony-Reader gespannt. Ein erster Test zeigte ebenso gute Eigenschaften wie der Kindle. Genaueres werden wir dann sehen. Das erste Zubehör in Form von Netzadaptern und Täschchen sind bestellt. Die Netzadapter gibt es trotz der hohen Anschaffungskosten nämlich nicht dazu. *meeeep* Alles nicht ganz günstig, aber doch nötig. Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.

4 Gedanken zu „EReader – Wenn man einfach keinen Platz mehr hat…

  1. Bin grad ganz begeistert. Amazon.de macht nun auch „in Kindle“. Finde es viel netter in Deutsch zu shoppen, als in Englisch. Und es kommt geldtechnisch mehr oder minder aufs gleiche raus mit Kredi-Gebühr und so.

  2. So ein Reader hat echt Vorteile. Ich habe jetzt das erste Buch drauf gelesen. Fand es ganz ok. Irgendwie ist es anders als ein richtiges Buch, aber durchaus handlich und die Möglichkeit der Schriftgrößenänderung mag ich auch.

    Dankeschön. 🙂 Der Blog ist ein Versuch wieder einen Platz für uns im Netz zu finden. Ich müsste nur Bilder machen. Das habe ich noch nicht so drauf irgendwie.

  3. Eure Probleme kommen mir doch sehr bekannt vor…
    Da auch unsere drei Kinder sich zu Leseratten entwickelt haben, würden wir in Bücher ersticken, ganz zu schweigen von den Kosten, wenn wir unseren ganzen Lesestoff kaufen würden. Gott sei Dank gibt es Leihbüchereien (übrigens auch für E-Books). Wenn einem ein Buch besonders gut gefällt (passiert mir häufig bei Sach-, insbesondere bei Gartenbüchern) kann man es sich immer noch kaufen.
    Einen E-Book-Reader (eben der von Sony) besitzen wir inzwischen aber auch. Mein Mann hat mit den Augen Probleme (ja, ja, das Alter), und ein Vorteil des Readers ist die einstellbare Schriftgröße. Ich habe auch schon probegelesen und muss sagen, man gewöhnt sich dran 😉
    Netter Blog übrigens 🙂
    LG,
    Betula

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