Archiv für den Monat: August 2012

Grillen mit den Nachbarn

Seit ein paar Monaten wohnen neue Nachbarn in unserem Haus. Und nach anfänglichen Beschnuppern sind wir nun auf dem besten Wege richtig gute Freunde zu werden. Unsere Nachbarn sind aus Bosnien und muslimischen Glaubens. Sie sind sehr westlich orientiert und unglaublich engagiert in der Hausgemeinschaft. Ich habe selten so gastfreundliche, offenene und herzliche Menschen kennen gelernt. Sgail und ich fühlen uns kulturell bereichert und beschenkt. Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue, dass wir nun mit dieser netten Familie unter einem Dach wohnen und verbringen auch viel Zeit mit „Mann und Maus“ im Garten. Unsere Nachbarin kocht ganz hervorragend und wir kommen sehr oft in den Genuss, Köstlichkeiten aus ihrer Heimatküche probieren zu dürfen. Ich sage nur „gefüllte Teigtäschchen“ in allen Variationen. Genau unser Geschmack. Es gibt alles, nur kein Schwein.

Als es langsam auf Juli zuging, erzählten unsere Nachbarn uns, dass in ihrer Heimat im Sommer zu besonderen Anlässen und Familienfeiern immer ein ganzes Lamm am Spieß gebraten würde. Da sie dieses Jahr nicht in die Heimat zu ihren Verwandten fahren, waren sie schon ganz traurig. Irgendwie kam dann die Idee auf, so einen Spießgrill zu besorgen und es uns im Garten so richtig nett zu machen. Gesagt getan. Die Schwester unserer Nachbarin brachte aus dem Bosnienurlaub so einen Spießgrill mit, Sgail besorgte eine große Kohlepfanne aus Edelstahl. Ein Lamm wurde erworben und an einem sonnigen Samstag ging es dann los. Mehrere Stunden brutzelte das Fleisch über dem Feuer und das war natürlich für alle Leute drum herum ein echtes Happening. Wann sieht man schon mal ein ganzes Lamm am Spieß (mit Kopf dran) und so einen Grill? In der Regel kauft man ja sein Fleisch bequem portioniert und es sieht nicht mehr nach etwas aus, das jemals gelebt hat. Hier war das etwas anders. Für einige auch deutlich gewöhnungsbedürftig.

Es war ein wundervoller Tag. Die Kinder spielten im Garten mit Ball und Wurfringen, die Erwachsenen saßen unterm schattigen Pavillon und stießen mit alkoholfreier Fassbrause an. Als das Essen dann fertig war, wurde es fachmännisch von unserem Nachbarn zerlegt und auf Platten angerichtet. Ich kann sagen, insgesamt gab es wohl drei Tage Lamm. Uns hat es super geschmeckt und auch die Beilagen waren klasse. Brot, Krautsalat, ein wundervoller Bauernsalat und Sgails indisches Joghurtraita sowie das schöne Spaghetti Eis – ohne Eis machten den Tag kulinarisch perfekt.

Nun sehen wir mit großer Freude dem Ende der Fastenzeit (Ramadan) am kommenden Sonntag entgegen. Wir sind fest mit eingeplant zum „Zuckerfest“ (Şeker Bayramı) und es wird natürlich noch einmal Lamm geben.

Yvette Van Boven – Home made, natürlich hausgemacht

Ja, ich gebe zu, wir sammeln Kochbücher. Neue Kochbücher sind immer ganz besonders aufregend. Stundenlang kann man sie wälzen, erkunden, sich an schönen Bildern und Illustrationen erfreuen und am Ende schöne Rezepte ausprobieren. Wir lieben es.

Hier nun ein weiteres aus unserer Sammlung. Es ist ein ganz dicker Wälzer, einer der sich wirklich lohnt. Das Buch ist zunächst einmal wunderschön aufgemacht und man kriegt für sein Geld wirklich was in die Hand. Das Buch ist schwer und voll von Tipps, Rezepten und Anleitungen, wie man bestimmte Sachen macht: Einwecken, Marmeladen kochen, Eis herstellen, Brot backen, … Es hat sich nicht thematisch festgelegt, vielmehr führt es uns durch den Tag. Zu allem Mahlzeiten des Tages und sonstigen Gelegenheiten finden sich hier wirklich sehr schöne Rezepte.

Was mir besonders gefällt ist, man lernt nebenher das eine oder andere dazu. Zwar habe ich schon sehr oft Marmelade gekocht, jedoch noch nie eingeweckt. Es wird auch endlich mal vorher erklärt, wie man Gläser sterilisiert und dergleichen. So etwas musste ich mir vorher immer von Mutti beibringen lassen oder mich im Internet schlau lesen. Finde es prima, dass solche Dinge auch mal in einem Buch stehen und man nicht nur den lapidaren Satz hat: Füllen Sie die Marmelade in ein steriles Glas. Insofern ist das Buch gleich ein doppelter Gewinn, schöne Rezepte und großzügiges Basiswissen.

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, der bald erscheint: Winter. Home made. Das Buch ist hoffentlich genauso toll und gerade die Winterküche finde ich besonders spannend. Ich freue mich jetzt schon wieder auf die Kürbis- und Eintopfzeit oder so richtig deftige Schmorgerichte, wie sie nur im Winter schmecken.

Champignon-Cake nach Gourmande

Die Tage war ich zu Gast auf Gourmandes Blog und fand dort dieses Rezept. Einfach, relativ schnell zubereitet (von der Backzeit mal abgesehen) und eine super Sache zum in den Garten schleppen, um es mit den lieben Nachbarn zu teilen.

Der Cake ist super geworden und wir werden ihn sicher noch ganz oft machen. Wir haben noch etwas Knoblauch hinzugegeben und als Käse den wundervollen älteren Pecorino von der Fattoria La Vialla verwendet. Eine Chili würde sich sicher auch noch gut darin machen oder Schinkenwürfelchen, sofern man kein Veggie ist. Insgesamt erinnert er mich auch ein wenig an unser italienisches Olivenbrot. Das ist auch so ein Kracher, der sich super fein vorbereiten lässt, um dann einen lauen Sommerabend damit zu glänzen.

Unser Tipp: Man sollte unbedingt Bio-Champignons verwenden. Diese mögen ein wenig teurer sein, jedoch haben wir die Erfahrung gemacht, beim Anbraten geben sie nicht „literweise“ Wasser ab und man hat wirklich ein wundervolles Ergebnis, ohne die Pilze zu Tode braten zu müssen, um die Flüssigkeit loszuwerden oder sie gar abgießen zu müssen.

Zutaten:

  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 250 g Bio-Champignons, geputzt und in Scheiben geschnitten
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 EL Olivenöl
  • 180 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 3 Bio-Eier
  • 50 g Butter
  • 50 ml Olivenöl
  • 125 ml Milch
  • 1 TL Salt
  • Pfeffer, frisch gemahlen
  • 100 g Pecorino, gerieben (oder wie in Gourmandes Rezept Greyerzer bzw. eine Mischung aus Comté und Parmesan)
  • Butter und Paniermehl für die Form, sofern man keine Silikonform verwendet

Zubereitung:

Die Zwiebelwürfelchen in einer Pfanne mit etwas Olivenöl andünsten. Kurz bevor sie glasig sind, den gehackten Knoblauch kurz mitdünsten. Dann die Mischung aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen.

Die Pilzscheiben in die Pfanne geben und diese rundherum schön kräftig anbraten, bis sie eine schöne Farbe haben. Dies muss auf höchster Stufe erfolgen. Verwendet man keine Bio-Pilze muss man nun so lange braten, bis die Flüssigkeit verdampft ist.

Die Milch leicht erwärmen und die Butter darin zum schmelzen bringen.

Mehl mit dem Backpulver mischen und mit den Eiern verquirlen. Die lauwarme Milch-Butter-Mischung, das Öl sowie Salz und Pfeffer zum Teig geben und alles gut vermischen.

Dann den Käse, die Pilze, die Zwiebeln und den Knoblauch unter den Teig rühren.

Eine Kastenform bei Bedarf mit Butter und Bröseln präparieren. Den Teig in die Form geben und diese in den vorgeheizten Backofen (180 °C Ober- und Unterhitze) stellen.

Die Backzeit beträgt ca. 50-55 Minuten. Einfach mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Cake am Ende gut ist. Bleibt nichts am Stäbchen hängen, so ist er fertig.

Rose Marie Donhauser – Draußen genießen: Sommerfeste, Grillen & Picknick

Das Buch hat mir Sgail zum Geburtstag geschenkt. Was habe ich mich gefreut. Ich hatte es nämlich schon einige Zeit auf meinem Wunschzettel stehen und mir immer für einen intensiveren Blick vorgemerkt. Jetzt kann ich sagen, es ist ein wirklich schönes Buch mit tollen Bilder und vor allem Rezepte, die man nachkochen möchte und kann. Nichts allzu abgehobenes und dennoch kreativ.

Ähnlich wie beim Biokisten-Kochbuch besticht das Buch durch eine sehr schöne Gestaltung und taugliche Rezepte und es ist ebenso vom Kosmos-Verlag. Findet man nicht oft genug Bücher, die man wunderbar ansehen kann, wo aber die Rezepte eher nichts sind? Hier ist das nicht der Fall und ich freue mich schon, das eine oder andere nachzukochen und auf dem Balkon oder mit „Nachbars“ unten im Garten zu verkosten.

Fortschritte bei den Chilis

Unsere Chili-Pflanzen machen derzeit große Fortschritte. Wir sind ganz begeistert. Sie scheinen sich in ihren neuen Kästen sehr wohl zu fühlen. Das System ist wirklich klasse. Die Pflanzen wachsen schön gerade hoch und haben durch Kästen und Wand auch einen guten Schutz gegen Windböen. Das war früher oftmals ein Problem. So kuscheln sie sich quasi schön an ihre Kästen und bieten nur wenig Angriffsfläche. Allerdings muss man beim Gießen die Pflanzbuchten ein wenig im Grün suchen. Ist ganz schön dicht geworden.

Hier hat Sgail Bilder der Früchte gemacht. Wenn alles schön reif wird, was derzeit dran hängt, dann haben wir die beste Ernte seit langem. Es hängt wirklich sehr viel dran. Hach ja, schön wäre es. Ich würde gerne wieder etwas trocknen und eigene Chiliflöckchen daraus herstellen. Allerdings müssen wir dann echt bei der Ernte gucken, was am Ende welche Sorte ist. Vor lauter Grün sieht man kaum noch, aus welcher Pflanzmulde die Pflanze ist. *lach* Gut, dass wir überall Schildchen angebracht haben, so müssen wir dann nur die Ästchen zur richtigen Mulde zurück verfolgen.

Wildblumenstrauß

Ich hatte neulich Geburtstag und bekam von einer Kollegin diesen wunderbaren Wildblumenstrauß. Ich war entzückt. Er war nicht nur mal so ganz anders, als alle anderen Sträuße, die ich so im Laufe meines Lebens bekommen habe, er hielt auch noch sehr gut. Ich hatte eine ganze Woche Freude daran. Und ich bin mal wieder begeistert davon, was es ausserhalb der Standardpallette noch so an Blumen und Gräsern gibt, die sich wirklich hübsch in der Vase machen.