Nach dem wechselhaften Wetter der letzten Woche, habe ich die Tage eine Bestandsaufnahme auf Balkonien gemacht. Heraus gekommen ist dabei folgendes:
Das Petunien-Stämmchen musste ich leider auf den letzten Weg zum Kompost schicken. Der Blattlausschutz hat nachgelassen und selbige haben sich direkt eingeschlichen und von innen heraus angefangen, den Hochstamm zu verspeisen. Ärgerlich, sehr ärgerlich, da der Stamm sehr üppig geworden und fein geblüht hat. Insgesamt auch keine Option mehr für das nächste Jahr. Der Topf bietet zu viel Angriffsfläche für Windattacken und war mir ja auch leider schon einmal – Gott sei Dank nach innen – abgeschmiert.
Kapuzinerkresse werde ich nicht mehr aussäen. Sieht fast immer nur auf der Tüte wirklich schön aus oder im Freiland. Trotz guter Pflege sind die Triebe starksig und unansehnlich geworden, die schönen Blüten wurden leider mehr oder weniger ständig verregnet. Die Samen machen außerdem erbärmlich Dreck, wenn sie abfallen. Die Frösche hatten insgesamt auch nur 2-3 Mal Blattlausbuffet. Ich habe die Kresse ja hauptsächlich aus diesem Grund gesät, ich wollte gerne Blattläuse für die Frösche konzentrieren und nebenher schöne Blüten und eventuell noch ein paar Blätchen für Salat abstauben. Ne, gibt es nicht mehr. Auch sie gingen die Tage den letzten Weg auf den Kompost.
Unsere Chilis tragen tatsächlich doch noch. Ich habe ehrlich gesagt dieses Jahr mit keiner Ernte gerechnet. Das Wetter war einfach zu schlecht und nach unserer Panne am Anfang, dachte ich eigentlich, dass wir zu viel Zeit verloren haben, um noch Ergebnisse zu erzielen. Aber ne, einige Pflanzen haben sich tatsächlich noch gut entwickelt. Erstaunt und erfreut uns.
Die Dahlie blüht nach wie vor sehr schön, Unwetter und sonstige Widrigkeiten konnten ihr bisher nicht schaden. Die Sonnenblumen sind mitterlweile verblüht. Lorbeer und Liebstöckel werden regelmäßig geerntet. Rosmarin ebenso. Alles super in diesem Bereich.
Die Geranien haben sich sehr gut entwickelt. Was ich jedoch auf keinen Fall mehr dazu pflanzen würde sind Hängeverbenen. Ich finde sie zwar nach wie vor sehr schön anzusehen, aber irgendwas haben sie an sich, auf das ich reagiere, wenn ich die Geranien ausputze und dabei mit den Unterarmen über die Pflanzen „schubbere“. Juckreiz und Rötungen sind die Folge. Finde ich nicht so schön und deshalb werde ich die künftig nicht mehr pflanzen. Dreck machen sie übrigens auch ordentlich.
Der selbst gezogene Basilikum steht immer noch im Wohnzimmer und wächst eher langsam, als sicher vor sich hin. Bin ich nicht happy mit. Die Bedingungen waren nicht optimal und so ist nun auch das Ergebnis. Die Tage können wir zwar ernten, durch das ewig schlechte Wetter konnten meine Erwartungen aber so gar nicht erfüllt werden. Ich schätze, wir werden abernten und erst gar nicht versuchen weiter zu kultivieren. Lohnt sich sicher nicht mehr groß, wenn es in dem Tempo weiter geht. Da fehlte einfach die Sonne und wohl auch noch eine bessere Erde. Werde ich mir für nächstes Jahr notieren.
Die Clematis wächst und gedeiht. Laut Schildchen soll sie ab August blühen. Bisher haben wir jedoch nur sehr viel Laub und noch keine Blüten gesichtet.
Die Trichterwinde gibt alles. Wunderschöne blaue Blüten. Trotz mieser Erde. Das können wir nächstes Jahr gerne wieder machen. Optimiert versteht sich.
Die Steingartengewächse erfüllen meine Erwartungen vollkommen. Immer wieder gerne. Vor allem sehen sie auch im Herbst noch sehr schön aus. Habe gerade meine Schale mit hängender fetter Henne wieder etwas vorgeholt. Sie wird bald blühen. Mal die Tage ein Bild machen.
Die Bartnelken haben sich auch sehr gut entwickelt in ihrer kleinen Schale. Eigentlich dachte ich gar nicht, dass überhaupt noch was kommt. Es waren klägliche Reste aus einem großen Topf vom Vorjahr. Aber nein, sie haben sich sehr gut entwickelt und blühen nach wie vor. Nächstes Jahr sollte ich nur wieder einen größeren Topf nehmen, um besser gießen zu können.
Die Pflanzen in der Terrakottakanne sehen durchwachsen aus. Der Weihrauch ist stark gewachsen, der Rest eher nicht. Die kleine Butterfly-Geranie hat genau das getan, was ich erwartet habe. Sie hat einmal so richtig geblüht und danach war es das auch. Finde es schwer, sie dauerhaft am blühen zu halten. War im letzten Jahr auch schon so. Werde ich nicht mehr nachkaufen.
Das Rankgitter mit den schwarzäugigen Susannen und der Edelgeranie ist regelrecht zugewuchert. Unser Zwerg ist kaum zu sehen, wir müssen ihn immer wieder frei legen. Und viel gießen ist natürlich auch angesagt. Düngen sowieso, da die Susannen stark zehrende Pflanzen sind. Der Sichtschutz zu den Nachbarn steht also nach wie vor 1 a und ist noch viel üppiger, als auf dem Bild unten.
Draußen haben wir dieses Jahr bisher kaum sitzen können. Ärgert mich sehr. Entweder war das Wetter bisher sehr schlecht oder es war so heiß, dass man Spiegeleier auf unserem Südbalkon hätte braten können. Deshalb haben wir bisher auch recht wenig grillen können. Wenn, dann meisten nur husch-husch, zwischen Tür und Angel. Sehr unbefriedigend für „Chef“ und uns. Vielleicht wird ja der September besser und wir können noch etwas Grill- und Balkonsaison nachholen. Insgesamt also noch nicht 100 % unser „Balkonien“-Jahr. Aber wir werden sehen, vielleicht wird es doch noch besser.
Ohne Balkon möchte ich auch nicht. Wenn schon kein eigener Garten, dann immerhin einen kleinen Balkon. Mir würde was fehlen. Überhaupt würde mich ohne Blümchen was fehlen. Bin ziemlich blumifiziert. 🙂
Oooooh, da habt ihr ja einen wirklich paradiesischen Balkon! Da werd ich glatt neidisch, ich hab seit einem Jahr nämlich keinen mehr und vermisse ihn schmerzlich, auch wenn ich kaum Blumen darauf hatte, weil ich einen ganz schwarzen Daumen habe!