Archiv für den Monat: Dezember 2024

Feuerzangenbowle

Neben Glühwein trinken wir sehr gerne Feuerzangenbowle. Jetzt, wo der Jahreswechsel wieder vor der Tür steht und der gleichnamige Film mit Heinz Rühmann nun auch wieder öfter gezeigt wird, haben wir hier ein schönes Rezept für eine Feuerzangenbowle. Sie lässt sich effektvoll im Rahmen einer Party herstellen oder auch einfach nur daheim in der Küche. Ein Genuss ist sie so oder so.

Wichtig: Da hier hochprozentiger Alkohol entzündet wird, ist mit absoluter Vorsicht zu agieren. Niemals den Rum direkt aus der Flasche auf den brennenden Zuckerhut gießen! Das kann die ganze Flasche schlagartig entzünden. Daher unbedingt mit einer kleinen Kelle und großer Vorsicht arbeiten.

Zutaten für ca. 8 Portionen:

  • 1,5 l trockener Rotwein
  • 2 große Bio-Orangen
  • 2 Bio-Zitronen
  • 1-2 Sternanis
  • 1 Zimtstange
  • 6 Nelken
  • 1 großer Zuckerhut (250 g)
  • 300 ml brauner Rum mit mind. 54 % Alkoholgehalt, z.B. Pott-Rum

Zubereitung:

Den Rotwein in einen großen Topf gießen. Die Zitrusfrüchte heiß abwaschen und in Scheiben schneiden. Nun in eine der Scheiben die Nelken spicken. So kann man diese später leichter entfernen. Die Orangen- und Zitronenscheiben zum Wein geben, ebenso Zimtstange und Sternanis. Alles sachte und vorsichtig erwärmen, aber nicht aufkochen lassen.

Wenn man nun ein hitzebeständiges Bowletöpfchen (vielleicht sogar mit Rechaud) besitzt, so wird der warme Wein nun umgefüllt, um es dekorativer zu gestalten und die Bowle warm zu halten. Ansonsten bleibt der Wein eben im Topf und bei kleiner Stufe auf dem Herd.

Die Feuerzange mit Zuckerhut auflegen und mit ca. 100 ml Rum tränken und gaaanz vorsichtig mit langem Feuerzeug oder Streichholz entzünden. Nun tropft der schmelzende Zucker langsam in den Wein. Das sieht ziemlich beeindruckend aus und wie gesagt, bitte sehr vorsichtig dabei sein. Man möchte ja keinen Wohnungsbrand riskieren.

Nach und nach den restlichen Rum vorsichtig mit einer kleinen Kelle über den brennenden Zuckerhut gießen. So brennt der Zuckerhut langsam vollständig ab und man kann das Getränk in Gläser füllen und genießen. Natürlich kann man die Gläser noch effektvoll dekorieren. Das bleibt jedem selbst überlassen.

Dorotheas Spritzgebäck „reloaded“

Vor ein paar Jahren bekam ich ein weiteres Rezept für Spritzgebäck, das mich ebenso begeistert, wie das Familienrezept. Meine damalige Kollegin Dorothea brachte eine Kiste Spritzgebäck mit ins Büro und wir konnten die Finger nicht aus der Dose lassen. Wir saßen zum Frühstückskaffee und man hörte nur noch „crunch, crunch, crunch“.

Es schmeckt durch die Zugabe von Mandeln/Haselnüssen auch noch einmal anders und die Konsistenz ist auch gänzlich anders. Wo das Familienrezept zwar auch einen gewissen Crunch hat, ist es doch auch hier und da etwas mürbe. Das ist bei Dorotheas Spritzgebäck nicht der Fall. Crunch pur. Aber auch kein Wunder, der Zuckeranteil macht es aus, würde ich meinen.

Gestern habe ich das Gebäck mal wieder gebacken. Den Teig hatte ich schon am Vortag vorbereitet. Er ließ sich optimal verarbeiten und die Kekse sind genauso geworden, wie ich sie in Erinnerung habe. Unglaublich crunchy und mit hohem Suchtpotenzial, eben ganz Dorotheas Spritzgebäck. Eine tolle Erinnerung an Dorothea, die mittlerweile schon einige Zeit im wohlverdienten Ruhestand ist und sehr von mir vermisst wird.

Wer also noch etwas backen möchte vor den Feiertagen, dem sei dieses Rezept ans Herz gelegt.

Lisa Nieschlag & Lars Wentrup – Münsters Weihnachtsküche

Nachdem ich nun schon zwei Rezepte aus dem Buch vorgestellt und diese gut funktioniert haben, kommt heute das Buch ansich als Empfehlung. Ganz ohne bezahlte Werbung, denn ich habe es vor gut zwei Jahren also Nikolaus-Geschenk von meinem Mann geschenkt bekommen.

Das Buch aus dem Hölker Verlag besticht, wie eigentlich alle Bücher des Verlages, durch eine sehr hochwertige und schöne Gestaltung. Der Einband ist mit einer partiell lackierten Oberfläche versehen, was sich wirklich schön anfasst und auch optisch stark wirkt. Insgesamt sind alle Illustrationen sehr liebevoll und natürlich passend zu Münster gestaltet. Hier steckt ganz viel Liebe zum Detail drin, das merkt man sofort. Die Rezepte werden durch wunderschöne, stimmungsvolle Fotografien begleitet. Das Buch vermittelt schon beim Durchblättern eine ordentliche Portion Weihnachtsfeeling.

Doch nun zu den gut 20 Rezepten, die einen kulinarischen Streifzug durch das Münsterland und auch das angrenzende Westfalen bieten. Von (süßem) weihnachtlichen Gebäck bis hin zu deftigen Hauptgerichten nebst Dessertvorschlägen und auch einem Punschrezept, ist hier wirklich alles vertreten. Durchaus bekannte Klassiker der Münsterländer Küche werden hier stilvoll präsentiert. Es handelt sich hierbei um deftige und gehaltvolle Winterküche (größtenteils mit Fleisch) und man sollte nicht unbedingt Kalorien zählen, wenn man hieraus kocht.

Weiterhin findet sich im Mittelteil auch noch eine kleine Weihnachtsgeschichte, die das Buch wunderbar abrundet.

Ich finde das Buch einfach wunderschön und wir werden garantiert noch weitere Rezepte ausprobieren. Es eignet sich hervorragend als Geschenk und jeder Kochbuch-Fan wird es sicher gerne in seinem Regal haben. Daher eine ganz klare Empfehlung von uns.

Adventsbackstube

Gestern haben wir noch einmal den Teig für die gefüllten Pumpernickel-Schoko-Sterne angesetzt, die wir heute mit klassichen Linzer-Ausstechern und ganz wichtig, ohne das Eigelb on top verarbeitet haben. Ehrlich gesagt, wir finden sie ohne das Eigelb echt viel schöner und geschmacklich haben wir auch nichts vermisst. Die Linzer Ausstecher machen es wunderbar einfach. Ein herrlicher Vormittag in der Küche.

(Pott-)Spekulatius

Hier haben wir ein weiteres Rezept aus dem Münsteraner Weihnachtsküche Buch von Lisa Nieschlag und Lars Wentrup. Statt eines Prinzipalmarkt-Ausstechers, haben wir jedoch stilecht einen Förderturm. Schließlich sind wir hier im Ruhrgebiet. Jawohl. 🙂 Da das Münsterland jedoch „um die Ecke liegt“ und wir im Ruhrgebiet dafür bekannt sind, kulinarische Einflüsse aus vielen Regionen und Kulturen zu haben, wird das Rezept unserer Münsterländer Nachbarn unserer Sammlung hinzugefügt. Wir mögen halt das Beste von allem. 😉 Und diese Kekse sind wirklich sehr lecker. Der Teig lässt sich sehr gut verarbeiten und verzeiht tatsächlich auch Ausstechunfälle.

Zutaten:

  • 300 g Weizenmehl Type 405 (oder Dinkelmehl Type 630) plus etwas mehr zur Verarbeitung
  • 1/2 TL Backpulver (wir verwenden immer Weinsteinbackpulver)
  • 1 Ei Größe L
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1/2 TL gemahlene Nelken
  • 1/2 TL gemahlener Kardamom
  • 150 g weiche Butter

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten vermischen, eine kleine Mulde bilden, in der das Ei und die Butter (in kleinen Stücken) gegeben werden. Alles zügig zu einem glatten Teig verkneten.

Den Teig in Folie wickeln (oder Lock & Lock-Dose) und mind. 1 Stunde kalt stellen, bevor man an die weitere Verarbeitung geht.

Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backbleche mit Backpapier auslegen.

Den Teig auf bemehlter Fläche portionsweise ca. 4 mm dick ausrollen und dann seine Motive ausstechen.

Die Kekse ca. 10-12 Minuten goldbraun backen.

Auf einem Gitter auskühlen lassen und in einer Keksdose luftdicht verschlossen aufbewahren.

Spritzgebäck nach „Anna“

2011 hatte ich dieses Rezept das 1. Mal veröffentlicht. Da war das Rezept schon gut und gerne 30 Jahre in der Familie. Mittlerweile dürften es gut 44 Jahre sein. Wie die Zeit vergeht. Wir haben es ursprünglich von einer ganz lieben Nachbarin erhalten. Diese ist mittlerweile leider verstorben. Wir backen es jetzt also in Gedenken an „Anna“. Ich werde sie nie vergessen. „Anna“ war eine echte Backgöttin und eine Seele von Mensch. Und Weihnachten ohne „Annas Spritzgebäck“ geht bei uns gar nicht. Es ist so gut, ich muss das Rezept einfach mal wieder nach oben holen.

Die Tage habe ich es mit meiner Mama erneut gebacken und den Teig schon einen Tag im voraus vorbereitet und in einer Lock & Lock Dose im Kühlschrank aufbewahrt. Das hat dem Teig sehr gut getan. Er war sehr gut zu verarbeiten, hat kaum geklebt.

Für 2-3 Bleche braucht man:

  • 625 g Mehl
  • 3 Eier der Klasse M
  • 250 g Margarine/Butter
  • 250 g Zucker
  • jeweils 1 Päckchen Vanillezucker und Backpulver
  • optional Schokoglasur

Den Backofen auf 180 Grad Umluft bzw. 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Dann mit einem Fleischwolf das Gebäck formen und nach Wunschform (in Streifen, Kreisen, etc.) auf mit Backpapier ausgelegte Bleche auslegen. Dabei nicht zu dicht nebeneinander legen.

Die Plätzchen ca. 15-20 Minuten (je nach gewünschtem Bräunegrad) backen.  Jedes Mal denke ich mir, dass es zu lang ist, aber die Kekse brauchen ihre Zeit und je nach Ofen dauert es wirklich so lange.

Optional in warmer Schokoglasur dippen. Wir lieben es aber tatsächlich pur. In einer Blechdose aufbewahren und genießen.