Endlich gibt es auch auf unserem Balkon ein blühendes Pflänzchen. Der alteingesessene Teppichphlox gibt gerade so richtig Gas. Der neue kommt auch und ich freue mich. Noch gut 1,5 Wochen, dann werde ich mich der Sommerbepflanzung widmen. Noch bremse ich ganz bewusst, da mir das Wetter noch nicht stabil genug erscheint. Das ewige auf und ab der letzten Tage tut meinem Gärtnerherzchen nicht gut und ich bin sicher, Sommerblumen hätten da auch so ihre Probleme. So schwer es mir auch fällt, Durchhalten ist nun alles, auch wenn ich dafür die Tage der offenen Tür unserer Lieblingsgärtnerei ignorieren muss. Das ist so richtig hart für mich. Ich bin da immer gerne. Diesmal also nicht, ich möchte erst hin, wenn ich auch was kaufen werde. Bloß nicht noch mehr „Blümelsehnsucht“ entwickeln, die ich gerade nicht stillen kann. Diese 1,5 Wochen müssen doch noch zu schaffen sein…
Archiv für den Monat: April 2013
Burani Bonjon – Auberginen mit Joghurtsoße
Hier das 1. Rezept aus unserem neuen Buch „Veggiestan“ von Sally Butcher. Es ist wundervoll, total lecker, wenn auch nicht so gänzlich „diätisch“. Da Auberginen ja bekanntlich Öl lieben und man auch mit großem Aufwand nicht gänzlich verhindern kann, dass sie „Schwämmchen“ spielen und das Öl aufsaugen. Wir haben brav vorgesalzen, entwässert, getupft, gebraten, auf Kückenkrepp abgelegt, wieder getupft, … Aber trotzdem sind sie etwas fettiger und alles in allem dauert es natürlich auch, bis man diese Arbeitsschritte erledigt hat. Dies war das einzig wirklich Nervige am Rezept. Der ganze Aufwand war es Wert. Das Essen ist soooo lecker. Und man kann staunen, mit wie wenigen Zutaten und Gewürzen, man so ein feines Gericht zaubern kann.
Zutaten für 4 Portionen:
Auberginen
- 3 große Auberginen
- Salz
- Rapsöl zum Anbraten
- 1 TL Kurkumapulver
- 1 große gehackte Zwiebel
- 4 grüne Chilis, gehackt (wir hatten 1 rote und es war super)
- 1 große Dose geschälte Tomaten (oder 4 frische Tomaten), grob zerkleinert
- 1 kleines Bund Koriander (oder Petersilie, wenn man wie ich keinen Koriander mag)
Joghurtsoße
- 500 g Naturjoghurt (möglichst Vollmilchjoghurt, die leichte Variante funktioniert ebenso)
- 2 EL Zitronensaft
- 5-6 Knoblauchzehen, gepresst (tatsächlich steht da gepresst und auch die hohe Anzahl, wir haben jedoch nur 2 Zehen ganz frischen Knoblauch genommen, das war sehr fein und auch genug)
- 1 Hand voll frische Minze oder 2 TL getrocknete
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Den Stielansatz der Auberginen entfernen und sie in 5-7 mm dicke Scheiben schneiden. Diese Scheiben salzen und mind. 30 Minuten stehen lassen, bis die Auberginen beginnen zu entwässern.
Die Scheiben abspülen und trocken tupfen, dann in Rapsöl leicht von beiden Seiten anbraten, bis sie ein wenig Farbe gewonnen haben. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und ein wenig abtupfen.
Die Auberginenscheiben mit Kurkuma bestreuen.
In einem Topf die Chilis und die Zwiebel glasig dünsten. Dann die Auberginenscheiben hinzugeben. Die Dosentomaten ebenfalls in den Topf geben. Ein wenig Wasser angießen, bis alle Zutaten leicht bedeckt sind und vorsichtig umrühren. Den Deckel auflegen und alles gut 20-30 Minuten sanft vor sich hin köcheln lassen.
Derweil die Joghurtsoße zubereiten. Den Knoblauch, Zitronensaft, Minze und die Gewürze in den Joghurt mischen und abschmecken.
Vorm Anrichten die Auberginen-Tomaten-Mischung noch einmal abschmecken. Eventuell nachsalzen und einen Hauch Zucker beifügen, um einen schönen, runden Geschmack zu erhalten.
Zum Anrichten zunächst einen Joghurtspiegel auf einem Teller anlegen. Darauf vorsichtig die Auberginen-Tomaten-Mischung aufsetzen. Über diese noch ein paar Tropfen Joghurtsoße tröpfeln und mit etwas Koriander oder Minze garnieren.
Mit Fladenbrot wie z.B. indisches Naan oder auch Reis servieren.
Sally Butcher – Veggiestan – Der Zauber der orientalischen Gemüseküche
Boah, was für ein tolles Buch. Was für klasse Rezepte. Was für schöne Bilder. Das Buch ist wunderschön und farbenfroh gestaltet. Der Einband mit einem hübschen Zierstreifen in schwarz griffig beflockt. Die ganze Gestaltung schreit nach Aufmerksamkeit und schaut man dann näher hin, wird man nicht enttäuscht.
Veggistan ist ein Kochbuch, das durch seine Auswahl an vegetarischen Rezepten aus aller Herren Ländern zu begeistern weiß. Nicht alle Rezepte sind Unbekannte, viele „alte Bekannte“ finden sich wieder. Jedoch gibt es wirklich noch reichtlich Neues zu entdecken und dies alles aus der für uns sehr geschätzten orientalischen Ecke. Es ist ein Buch, das sich auf jeden Fall lohnt, nicht nur für Vegetarier, sondern auch für Leute, die einfach mal mehr Gemüse essen möchten und wo es nicht nur nach Oregano und Thymian schmecken soll, sondern durchauch exotisch, ja anders sein darf.
Unterteilt ist das Buch in die diverse Kategorien. Es gibt z.B. sehr viele tolle Rezepte für typisch orientalisches Brot und Hülsenfruchtgerichte. Dann Rezepte zu Süßspeisen, Gerichten mit Obst und auch Sößchenrezepte und Anregungen für Chutneys und dergleichen. Eine richtig bunte Mischung verschiedenster Rezepte, die größtenteils sehr ansprechend auf mich wirken. Ich habe auch zu meinem neuen Liebling Halloumi schon etwas darin gefunden.
Das Buch lohnt sich, nicht nur optisch, auch kulinarisch empfinden wir es als Bereicherung. Ein echter Tipp für Leute, die gerne viel Gemüse essen, es jedoch auch exotisch lieben. Da vermisst man wirklich kein Fleisch.
Ein erstes Rezept haben wir bereits ausprobiert und sind schwer begeistert. Ich werde in Kürze davon berichten.
Tomätchen-Update: Tom Red und Yellow
Unsere im Februar ausgesäten Tomaten sind nun – Pflanzenlampe sei Dank – deutlich gewachsen. Ohne diese Lampe ist das Wachstum einfach nicht so gut. Ich gebe ja zu, ich versuche es immer mal ohne, nur um dann kurz darauf festzustellen, ich hätte es besser nicht so gemacht. Selbsterkenntnis und so…
Aber nun wachsen die kleinen Pflanzen sehr fein und wir musste das Dach des kleinen Anzuchthauses jetzt abnehmen, da die Pflanzen deutlich gegen den Deckel gedrückt haben. Ich bin optimistisch, dass ich sie bald pikieren und in die Ampeln setzen kann. Derzeit reichen ihre Töpfchen eigentlich noch aus. Sie kommen nun bei schönem Wetter auch ein wenig an die frische Luft. Und wenn das Wetter nicht so toll ist, müssen sie eben im Wohnzimmer hinter der Fensterscheibe verbleiben und von kommenden Sonnenstunden träumen.
Klar, sie sind sicher noch nicht so groß, wie die derzeit überall zum Verkauf stehenden Pflanzen, aber egal. Ich wollte das immer mal ausprobieren und wenn man schon draußen noch nicht so richtig buddeln kann, dann wenigstens etwas auf der Fensterbank. Ich finde auch, es hat für den ersten Versuch schon ganz prima geklappt. Die Pflanzen keimten sehr gut, wachsen prima und sehen langsam auch nach Tomatenpflanze aus. Und sie duften schon ganz wundervoll. Ich freue mich jetzt schon, weil ich alles überzählige an Familie und unsere lieben Nachbarn abgeben mag. Ist doch auch mal ein hübsches Geschenk, oder? Aber bis dahin ist noch Zeit, die Kleinen müssen weiterhin schön brav wachsen und ich muss ganz dringend schöne Tomatenerde besorgen. Sie sollen es schließlich gut haben.
Dorothée Waechter, Tanja Ratsch, Friedrich Strauß – Das BLV Handbuch Balkon & Terrasse
Neulich hatte ich ja schon erwähnt, dass ich zwei neue Garten-/Balkonbücher habe. Nach dem Jahrbuch von Kraut und Rüben kommt hier nun das zweite Buch. Es beinhaltet Gestaltungsideen für Balkon- und Terrasse, den Jahreszeiten entsprechend in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter gegliedert, schön ins Szene gesetzt und fotografiert von Friedrich Strauß. Pflanzenportraits zur jeweiligen Saison passend, inklusive Tipps zur Haltung und Pflege runden das Buch ab.
Es ist wunderschön anzusehen, durchzublättern und man möchte am liebsten sofort in den kleinen SzenenPlatz nehmen und die jeweilige Jahreszeit genießen. Alles ist liebevoll gestaltet und ausdekoriert. „Schöner Wohnen“ lässt grüßen. Nicht immer wirklich realistisch, aber schön. Ganz klar. Sicherlich lässt sich auch nicht alles bis ins kleinste Detail auf dem heimischen Stück Grün nachpflanzen. Aber auf jeden Fall kann man hier Anregungen und Inspiration finden, wie und womit man seinen eigenen kleinen Fleck Oase in eben eine solche verwandelt. Ich finde das Buch sehr gelungen. Zeigt es doch Pflanzvorschläge für alle Gegebenheiten, egal ob Vollsonne oder Schatten, für jeden Balkon- und Gartenliebhaber ist sicher was dabei. Alles in allem, ein schönes Buch für die Couch, in dem man immer wieder stöbern und schmökern mag und das man bei einer Inspirationskrise super hervorziehen kann.
Winden
Vor nicht ganz zwei Wochen habe ich zwei Tütchen Windensaatgut in einen kleinen Balkonkasten gesät. Einmal die Königswinde „Heavenly Blue“ und zum anderen die gefüllte Prunkwinde Sunrise Serenade in pink. Auf den Tütchen stand was von Keimdauer um die 15-20 Tagen. Tja, was soll ich sagen, die waren eindeutig schneller. Schon nach gut 4 Tagen schauten die ersten Köpfchen aus der Erde. Jetzt sind sie schon gute 10 cm groß und langsam müssten sie eine Rankhilfe bekommen. Am liebsten würde ich sie direkt ans vorgesehe Rankgitter draußen stellen. Aber wenn sie sich da nun „ankuscheln“, kann ich sie bei eventuellen Frösten nicht mal eben schnell reinholen. Vielleicht wäre eine leichte Abdeckung aus Blasenfolie eine Lösung. Ich werde mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen müssen.
Da es die letzten Tage ja schon etwas sonnig war, habe ich sie Eingewöhnen schon einmal ein paar Stunden halbsonnig auf den Balkon gesetzt. In netter Gesellschaft unserer zwei Olivenbäumchen, die auch aus dem „Winterschlaf“ erwacht sind, fleißig neu austreiben und auch recht sonnenhungrig sind.
Ich freue mich. Nach dem Experiment vor zwei Jahren, wollte ich immer noch einmal probieren, wie es mit gescheiter Erde und besserer Bewässerung mit Winden klappen könnte. Vielleicht sind zwei Tüten deutlich zuviel. Aber egal, ich möchte es gerne üppig haben an diesen Rankgitter. Und wenn dann mal ein Pflänzchen ausfällt, sind hoffentlich noch genug andere da. Es ist ein kleines, bescheidenes Buddeln, aber hey, ich hatte kurz ein wenig Erde bei der Aussaat an den Fingern und das hat mich glücklich gemacht. Mir fehlt „draußen“ gerade sehr, viel Sonne haben wir hier noch nicht abbekommen. Sei es, dass das Wetter bei weitem nicht so gut war, wie großspurig angekündig wurde oder weil wir einfach arbeiten mussten, als gerade mal etwas Sonne da war.
Auf jeden Fall sind vorgestern auch noch zwei neue Teppichphloxe der Sorte „Emerald Blue“ bei uns eingezogen. Sie dürfen in der Herzschale von Mutti vor sich hin wuchern und schön blühen. Der dritte Teppichphlox von vor 2 oder 3 Jahren steht auf jeden Fall kurz vor der Blüte. Ich freue mich. Sehr sogar.
„Mini-Panettoni“ ohne Schnickschnack
Manchmal hat man spontan Lust auf etwas Gebäck oder Kuchen. Aber man hat nicht viel im Haus, um was Großartiges zu zaubern oder mag nicht zum Bäcker gehen. Wenn so etwas vorkommt, sind diese kleinen Burschen hier ganz wunderbar. Ganz einfache kleine Hefeteilchen, die man wunderbar mit etwas Butter und Marmelade genießen kann. Sie sind leicht und von der Gehzeit einmal abgesehe, schnell gemacht und total unkompliziert. Die Teigmenge ist bewusst gering und ohne Schnickschnack bezüglich irgendwelcher Zugaben gehalten. Es kommen ca. 9 kleine Ballen heraus, die wunderbar in ein Muffin- oder Mini-Panettoneblech passen. Natürlich kann man sie noch mit Rosinen, Trockenobst, Mandeln/Nüssen oder gar kandierten Früchten pimpen und so richtige kleine Panettoni backen. Aber wie gesagt, auch ohne sind sie wunderbar und sehen total niedlich aus.
Zutaten:
- 250 g Mehl
- 1 halber Block frische Hefe
- 60 g Zucker
- 130 ml lauwarme Milch
- 1 Prise Salz
- 45 g Butter/Margarine
Zubereitung:
Die Hefe zerbröseln mit ein wenig Zucker und einem Schuss der angewärmten Milch verquirlen. Kurz stehen lassen und derweil die anderen Zutaten in einer Schüssel vermischen.
Den Hefeansatz hinzufügen, alles gut vermischen und den Teig gut 30 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Backofen auf Ober-/Unterhitze bei 180°C vorheizen.
Eine Muffin- oder Mini-Panettoneform ein wenig fetten.
Den Teig noch einmal kurz durchkneten und in ca. golfballgroße Kugeln rollen. Diese Kugeln in die Mulden geben.
Noch einmal ca. 15 Minuten abgedeckt gehen lassen. Dann die Form in den Backofen schieben und auf mittlerer Schiene ca. 30-35 Minuten backen, bis der Teig schön aufgegangen und goldbraun gebacken ist.
Tim Mälzer – Greenbox
Schon länger sind wir um das neue Tim Mälzer-Kochbuch „Greenbox“ herum geschlichen. Irgendwie wussten wir nicht so recht, was wir vom bekennenden Fleischfan Mälzer bei einem vegetarischen Kochbuch erwarten sollten. Nach dem ersten Durchblättern auf dem heimischen Sofa müssen wir aber ganz klar sagen, es ist ein richtig tolles Kochbuch geworden. Ein total schön gestaltetes noch dazu. Es erinnert ein wenig an das „Natürlich Jamie“ von Jamie Oliver, da es neben schönen Fotos auch reichlich skizzierte Bildchen und witzige Sprüche mitliefert. Auch ist es nicht so ein dünnes Büchlein, sondern überraschend dick und wertig gebunden.
Die Rezepte lesen sich höchst lecker. Ich muss sagen, da gab es tatsächlich einiges an neuen Dingen für uns zu entdecken und gar nicht so viele der „üblichen Verdächtigen“, die man in vegetarischen Kochbücher so findet. Es gibt wirklich neue Anregungen und Ideen, die sich sicher auszuprobieren lohnen. Den Beitrag zu geschmacksgebenden Bröselmischungen zum Beispiel finden wir super-spannend und möchten so etwas natürlich unbedingt testen. Bisher hatten wir es mit Bröseln nicht so. Klar, man paniert mal etwas, aber so wirklich kreativ sind wir dabei nicht vorgegangen. Durch das Buch werden wir künftig sicher mal etwas wagemutiger sein.
Alles in allem, ich würde das Buch wieder kaufen oder verschenken. Dafür, dass Tim Mälzer so ein Fleischfan ist, finde ich das Buch wirklich total stark und sehr gelungen.