Ulrike Schäfner – Kraut & Rüben Jahreszeiten-Gartenbuch

Es ist so kalt draußen, obwohl die Sonne gerade so wunderschön scheint. Nach den grauen und dunklen Tagen in der letzten Zeit ist das zumindest rein optisch eine echte Wohltat. Das Licht tut so gut. Wenn nur der eisige Wind nicht wäre. Man fühlt sich wie im Eissturm, wie im tiefsten Winter, obwohl schon irgendwie Frühling ist und die Tage gar die Uhr umgestellt wird. Mich verfolgen gerade die Bilder aus Moskau, 70 cm Neuschnee innerhalb weniger Stunden. Oder England, alles ist zugeschneit, zum Teil sind die armen Leute da über Tage ohne Strom. Das nackte Grauen.

Ausgerechnet jetzt packt mich der Buddeltrieb. Ausgerechnet jetzt kann ich mich kaum noch bändigen und möchte gerne die vertrocknete Glockenheide aus den Kästen schmeissen und ein paar bunte Primeln oder Narzissen einbuddeln, damit es an Ostern ein wenig netter ausschaut. Aber ich traue dem Wetter nicht. Nicht mal ansatzweise. Ich muss die ganze Zeit an die verfrorenen Pflanzen einer Kollegin denken. Also werde ich das „Anbuddeln“ noch etwas verschieben und nur die alte Heide aus den Kästen nehmen. Ist ein Anfang, zumindest bis ich das nächste Mal zu Frau Rimkus komme und mich vielleicht doch nicht mehr bremsen kann. Bis dahin muss ich mir die Zeit mit neuem Gartenbüchern vertreiben. Habe gerade zwei neu. Vor ein paar Wochen waren wir nämlich bummeln und landeten nach langer Zeit mal wieder in einem richtig schönen Buchladen. Dort konnte ich mich nicht so recht zügeln und belohnte mich für erfolgreiches Abnehmen direkt mit zwei dicken Garten- und Balkonbüchern. Bücher und Buddeln, toll, beides mag ich sehr.

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Eins der neuen Bücher ist das Kraut und Rüben Jahreszeiten-Gartenbuch. Gekauft habe ich es, weil mir beim Anblättern unter anderem die Anleitung für den Bau eines Insektenhotels in die Augen stach und wie man z.B. eine Jauche zum Düngen ansetzt. Ein Insektenhotel wollte ich immer schon mal selbst herstellen und in diesem Buch sind wirklich sehr nützliche Hinweise dazu. Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden, ob dieses kleine Hotel eher klassischer Art ist oder ein „Designerhotel“ im ausgefallener Form und vielleicht kunterbunt wird. Dann muss ich dringend meinen Papa fragen, ob er so etwas mit uns bauen mag.

Des Weiteren erfährt man, wie man quasi zum Biogärtner wird, wie man seinen Garten richtig plant, was es mit Fruchtfolgen auf sich hat und vieles mehr. Außerdem gibt es noch das eine oder andere Rezept. Auch toll, so etwas mag ich. Begleitet werden die unterschiedlichen Kapiteln von vielen schönen Bildern. Ich denke, der Kauf hat sich gelohnt. Auch wenn man nur einen kleinen Balkon hat, so kann man das eine oder andere Wissen daraus ziehen und seine kleine grüne Oase damit optimieren. Im Moment denke ich gar über die Möglichkeit nach, doch mal Salatanbau auszuprobieren. Inspiration bringt so ein Buch also auf jeden Fall.

Nespresso, irgendwie schon eine Liebeserklärung

Wer mich etwas besser kennt, der weiß, ich bin eigentlich keine Kaffeetante. Ich liebe Tee. Darjeeling um genau zu sein. Am liebsten die Sorte Nr. 215, Darjeeling Nr. 9 TGFOP 1 Himalaya von Tee Gschwendner, in der Kilopackung versteht sich. Drunter tut sich nichts. Unser Durchsatz ist diesbezüglich einfach sehr hoch, seit ich meinen Mann mit dieser Vorliebe „angesteckt“ habe. Tee geht immer, ohne Tee kann ich nicht leben, ohne Tee bin ich kein Mensch. Aber…

…Espresso und einen gut gemachten Milch-Dingsbums von meinem Mann liebevoll zubereitet, den liebe ich auch. An meinem Mann ist ein kleiner Barista vorbei gegangen. Aber ich schweife ab. Ich habe lange überlegt, ob ich was zu diesem Thema bloggen soll. Ein Thema, was sicher spalten kann, da Nespresso eben nicht die super-umwelfreundliche  Art des Kaffeetrinkens ist, die wir uns heute wünschen würden. Aber warum nicht. Nobody is perfect. Ich erzähle einfach mal.

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Es ist nun schon Jahre her. Locker mehr als 10. Mein Mann und ich haben noch nicht zusammen gewohnt, aber schon damals besaßen „wir“ eine kleine himmelblaue Nespresso-Maschine von Krups. Da kannte George Clooney Nespresso noch nicht und die breite Masse ebenso wenig. Kannte man da überhaupt schon George Clooney? Na ja, egal. Da gab es noch nicht einmal diese grauseligen Padmaschinen, die für mich nur eine Art „Gebräu“ produzieren und die ich vom Handling sogar sehr bedenklich finde (verbrühte Kolleginnen, und explodieren habe ich so ein Ding auf der Arbeit auch schon gesehen). Damals machte man sich auch noch nicht so wirklich viele Gedanken über Müll, der durch die Kapseln entsteht.

Wir stolperten bei einem Bummel in einem ortsansässigen Haushaltswarenladen über die kleine „Blue“, wie wir sie spontan, jedoch zugegebenermaßen nicht sonderlich kreativ, nannten. Es war Liebe auf den ersten Blick. Zunächst einmal waren wir sehr vom Design und der Idee, wirklich schnell Espresso trinken zu können, sehr angetan. Und dann noch die viele Auswahl an Kapseln, ich glaube, damals gab es schon geschätzte 8-10 Sorten, aus denen man je nach Laune und Geschmack den Stärkegrad wählen konnte. Man führte uns das Gerät vor und ich staune noch immer darüber, dass – obwohl wir damals noch recht jung waren und sicher rein optisch erst einmal gar nicht dem Käuferklientel entsprachen, dass mal eben viel Geld für eine Kaffeemaschine ausgibt – total ernst genommen wurden und wir alles ausprobieren und verkosten durften. Wir waren lässig angezogen und wie gesagt, noch recht jung. Man konnte nicht einordnen, ob wir genug Geld hätten für so ein Gerät. In den meisten Geschäften wäre das vielleicht ein Ausschlusskriterium gewesen, aber nicht in diesem kleinen feinen Haushaltswarengeschäft, das es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Man behandelte uns wirklich sehr freundlich und so beschlossen wir, so ein Maschinchen brauchen wir. Unbedingt. Sobald wir endlich zusammen leben würden, wäre die kleine „Blue“ unser Küchenprachtstück. Das wir passenderweise irgendwann eine Küche in genau eben dieser Farbe haben würden, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.

Einige Zeit später, wir schwärmten in den höchsten Tönen von „Blue“, beschlossen meine Schwiegereltern, sie bräuchten auch so ein Maschinchen und so zog quasi „Blues“ Zwillingsschwester bei ihnen ein. Mein Mann besorgte ihnen eine identische Maschine, gleicher Farbton, einfach komplett wie unsere – „Blue2“.  Jahre später gab es sogar noch ein Maschinchen fürs Wohnmobil. Eins das quasi kaum noch Platz wegnahm und sich prima ins „Mobi“ einfügte. Meine Schwiegereltern sind nämlich Reisende. Am wohlsten fühlen sie sich in ihrem Wohnmobil und in der Nähe von Wasser. Always on the road.

Neulich war „Blues“ Schwesterchen nach jahrelanger Arbeit an der Kaffeefront defekt. Sie konnte nicht mehr. Irgendwas hakelte, irgendwas klemmte. Sie machte kein vertraut wohliges *schhhhhuuhhschh* mehr. Schwiegerpapa traut sich sonst an jedes Gerätchen ran und repariert alles, der kleinen Maschine wollte er jedoch nicht zu Leibe rücken und so rief mein Mann den Nespresso-Kundenservice an.  Wir beschlossen, die Kleine muss gerettet werden. Wegwerfen ist nicht so unser Ding, nicht bei solchen Geräten. Wir werden sie aufnehmen, sobald sie wieder heile ist, denn bei Schwiegereltern ist schon eine modernere Nespresso eingezogen.

Da die kleine Maschine nun also schon etwas älter ist, waren wir freudig überrascht, dass Nespresso überhaupt noch etwas für uns tun konnte. Da sie eine Krups ist, befindet sie sich immer noch in der Wartung. Super, fein. Was soll der Spaß kosten? Knapp 79 Euro. Uff. Nun kann man natürlich sagen, vergiss es, verschrotte das Ding, kauf doch einfach was Neues. Aber ne, irgendwie können und wollen wir das nicht. Die Kleine muss gerettet werden. Schon bescheuert, wenn man freundschaftliche Beziehungen zu seinen Küchengeräten aufbaut. Unsere Spülmaschine Uschi kann da auch ein Lied von singen… Na ja, wie gesagt, wir haben beschlossen, sie wird wieder heil gemacht.

Mein Mann vereinbarte einen Termin mit dem Kundenservice, schleppte die kleine Maschine mit zur Arbeit und dort wurde sie dann wie ein VIP abgeholt. Das lief ab wie im Film. Da kamen zwei Mitarbeiter von Nespresso zur Tür herein. In der Hand ein koffertariges Ding. Dieses wurde geöffnet, heraus kam ein Leihgerätchen. Die kleine „Blue2“ kam in dieses Dingsbums, dann wurde sie ringsherum mit einer Art aufblasbarem Kissen mokig-kuschlig fixiert, damit sie nicht durchgeschüttelt wird. Der Deckel wurde geschlossen und für gute 1-2 Wochen sagte sie „tschüss“ und wurde zum „Maschinenhospital“ gebracht. Die nächsten Tage kriegen wir sie wieder. Dann darf die Leihmaschine wieder nach Hause und „Blue2“ kommt zu uns. Ist doch irgendwie wow. Da werden die Maschinen von der Wunschadresse abgeholt, ein Leihgerät wird gebracht, der totale Rundumservice. Ich staune da schon drüber und das ist auch ein Grund, warum ich drüber schreiben wollte. Weil mich u.a. dieser Kundenservice echt fasziniert. Klar, man zahlt Geld dafür, aber das ist schon cool, oder? Kundenservice bei einer Kaffeemaschine. Ich habe vor meinem geistigen Auge irgendwie einen kleinen Film ablaufen, wie die kleine „Blue2“ wie ein Kronjuwel in so einen Kasten gesetzt und abtransportiert wird. Die Vorstellung gefällt mir. Ja ich weiß, ich spinne… Aber man ja, ich mag diese Maschine und den Kaffee, sogar als überzeugte Teetrinkerin.

Insgesamt ist Nespresso natürlich vom Kaffee her teurer als ein ganz normales Paket vom Aldi. Aber wie schon erwähnt, damals reizten uns primär die Geschwindigkeit der Zubereitung, die Sortenvielfalt, das schicke Design und auch das wunderbar einfach Handling. Wir haben nie bereut „Blue“ erworben zu haben. Auch nicht, als das Argument Kapselmüll kam. Das kann man nun sehen, wie man möchte. Klar finden wir das nicht optimal. Für uns steht fest, wir trinken eher wenig Kaffee, insofern darf der preislich und qualitativ hochwertig sein. Mit schlechter Qualität geben wir uns nicht zufrieden. Die gebrauchten Alu-Kapseln entsorgen wir, wie von Nespresso angeraten, über den Gelben Punkt-Müll. In anderen Ländern gibt es sogar schon richtige Sammelstationen für die Kapseln. Klar ist es Müll, aber ich brauche nur freitags einkaufen gehen und zu Hause unsere Einkäufe auszupacken. Da sehe ich dann richtige Müllberge und bin jedes Mal froh darüber, dass wir einen riesigen Wesco-Mülleimer (übrigens im Raktendesign) für den Gelben-Punkt-Kram haben. Fast alles ist doppelt und dreifach verpackt. Ich rege mich jedes Mal aufs Neue auf, wenn ich Folien und Umverpackungen entsorgen muss. Vieles versuchen wir ohne was drum zu kaufen, aber das ist gar nicht so einfach. Vieles lassen wir auch schon im Laden, aber man möchte ja auch seine Sachen heile nach Hause bekommen. Vielleicht ist es etwas einfach da zu sagen, auf unsere paar Kapseln kommt es da auch nicht mehr an. Aber in Relation zu unserem restlichen Müll machen die gebrauchten Nespressokapseln wirklich den Kohl nicht mehr fett. Zumindest empfinde ich das so. Gut, sie sind aus Alu, das ist schon was anderes als Plastik, aber Nespresso verspricht sich davon den optimalen Aromaschutz. Diesbezüglich muss ich auch sagen, selbst wenn man die Kapseln sehr lange aufbewahrt, sie sind immer wie neu. Da muss also irgendwie was dran sein mit dem Alu und dem Aroma.

Auf jeden Fall schmecken uns die Nespresso-Sorten. Die Leute da lassen sich ständig etwas Neues einfallen. Das finde ich super, die bleiben nicht stehen. Ihre Werbekampagnen sind auch immer etwas fürs Auge. Alles sehr edel, sehr schön anzusehen. Sowohl beim Design der Maschinen, als auch bei den Sorten, da tut sich andauernd was. Man ist durch den Kauf einer Nespresso automatisch Mitglied im Nespresso-Club und wird regelmäßig über Neuerungen informiert. Auch das Kapseln bestellen geht denkbar einfach online und sie liefern sehr, sehr schnell. Ich hoffe, die Leute tun jetzt noch etwas in Sachen Fairer Handel und Bio. Das wäre die Kirsche auf der Sahnehaube für uns. Da würden wir noch lieber kaufen. Ich denke, da hakt es auch noch ordentlich bei Nespresso. Daran sollten sie eindeutig arbeiten. Uns wird Fairtrade und Bio immer wichtiger. Zwar haben wir beschlossen, unsere ganz normale Kaffeemaschine in die Kammer zu stellen, weil wir sie gar so selten brauchen, doch ist es uns durchaus wichtig, nach Möglichkeit Faitrade-Kaffee zu kaufen. Da wir so wenig davon trinken, ist es nicht so dramatisch, wenn der Kaffee entsprechend teurer ist. Aber man hat ein gutes Gefühl dabei. Das muss sich bei Nespresso diesbezüglich noch einstellen, ich gebe es ja zu. Auch das mit dem Kapselmüll…  Aber wie gesagt, als wir die Maschine kauften, da waren die Gedanken noch wo ganz anders und nicht bei Müll, Faitrade oder gar Bio.

Sebastian Dickhaut, Cornelia Schinharl – Country Basics: Alles was man braucht, um die Natur genußvoll in die Küche zu holen

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Mal wieder ein neues Kochbuch. Ich gebe zu, ich bin ein großer Fan der GU-Basic-Kochbücher. Dieses ist gerade neu und ich musste es schon allein einfach für die Sammlung haben. Außerdem liegt „Landküche“ ja gerade voll im Trend. Es gibt Kochreihen im Fernsehen dazu, Kochbücher und ganze Zeitschriftenreihen. Landleben, Landküche, … Das Wort „Land“ zieht derzeit einfach enorm. Jeder möchte es gerne so urig, gemütlich und schnucklig haben, wie in den Zeitschriften und im Fernsehen. Die dort präsentierten Wohntrends und auch Rezepte, alles ist so herrlich ansprechend.

Das vorliegende Kochbuch ist wie alle Basic-Bücher wunderschön poppig-bunt gestaltet. Viele nette Fotos und Grafiken begleiten die zahlreichen nach Jahreszeiten gegliederten Rezepte. Die Rezepte sind mal mit und mal ohne Fleisch. Kein rein vegetarisches Buch also. Und es ist einfach alles dabei, bis hin zur Marmelade. Inwieweit ich jetzt sagen würde, dass die Rezepte „landmäßig“ sind, hm na ja. Insgesamt könnte es auch einfach ein Jahreszeitenkochbuch sein, finde ich. Ein schönes Kochbuch ja, ein „Landkochbuch“? Hm, ich weiß nicht. Würde ich jetzt nicht so sagen. Was macht ein „Landkochbuch“ überhaupt aus? Für ich wären es z.B. Rezepte von Landfrauen, langjährig erprobt, liebgewonnen und immer ein Garant für zufriedene Esser. Rezepte mit regionalen Produkten, die es so vielleicht auch nirgendwo sonst gibt. So etwas wie die Werke der „Letter Landfrauen„, in unseren Breiten sind das echte Klassiker. Schwiegermama hat die Bücher auch und da gibt es so tolle Rezepte drin. Aber ich schweife ab.

Auf jeden Fall ist das vorliegende Buch ein Kochbuch, dass mich begeistern kann. Viele Rezepte haben uns direkt angesprochen und warten nun auf dem dicken „to cook“-Stapel auf Tag X, auf den Tag, an sie „dran“ sind. Ich freue mich drauf, viele Rezepte sind nämlich durchaus „diättauglich“ und somit können wir sie ohne Bedenken ausprobieren.

Kleine Kunstwerke aus Glas – Orchideenstäbe

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Die habe ich neu. Die sind von Claudi und ich muss dringend mehr davon haben, weil ich mehr Pflanzen habe, als gedacht. Ich bin so verliebt. Die sind einfach ein Traum. Jeder einzelne Stab ein kleines Kunstwerk, egal ob Pilz, Herzchen, Blümchen oder Fröschi. Einfach nur wunderschön, farbenfroh und für meine Pflänzchen perfekt. Ich komme nur nicht aus, von daher, ich brauche dringend mehr davon. Die sind so schön bunt und machen gute Laune. Hach Claudi, Du bist eine echte Künstlerin und Glas ist ein so prächtiger Werkstoff.

Frühlingsboten

Ich bin krank, ziemlich erkältet und huste, als würde ich mich um den Job als Höllenhund bewerben mögen. Und weil ich derzeit nicht viel machen kann und es mir gar so jämmerlich geht, hat mein Mann mir Blumen mitgebracht. Er ist der Beste. Und die Blumen sind so schön, so wunderschön rosa und zart-lila. Hach. Ich liebe Tulpen. Ach, ich liebe einfach alle Blumen.

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Wiederentdeckt und Stand der Dinge

Es hat durchaus Vorteile sich wieder mit WW auseinander zu setzen. Derzeit gehen wir gerade unseren diesbezüglichen Rezeptfundus durch und sind dabei auf eins dieser leckeren Rezepte gestoßen, die wir im Rahmen von WW kennen- und lieben gelernt, jedoch aus den Augen verloren haben. Wie das immer so ist…

Fatayer bi lahim alias Libanesische Hackfleischtäschchen mit einem total leckeren Dipp aus Joghurt, Roter Bete und feinen Gewürzen gab es also nach längerer „Rezeptabstinenz“ an diesem Wochenende mal wieder und wir sind hellauf begeistert. Vor allem, weil wir mit Piggy und dem dazu passenden Fleischwolf erstmalig selbst Hackfleisch durchgedreht haben. Das hat total super geklappt und somit können wir von nun an unser Hack quasi selbst produzieren und müssen nicht auf teures Tatar zurückgreifen. Auch hier erweist sich unsere Piggy als super Küchenhelferin. Ich glaube, wir müssen unbedingt mal schauen, was es noch nützliches an KitchenAid-Zubehör für Piggy gibt. Vielleicht könnten wir noch etwas davon brauchen.

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Fatayer bi lahim – diätisch und trotzdem total lecker. Ehrlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor ich total abschweife, ein kleiner Zwischenbericht, wie es uns so geht mit WW. Unsere Abnahme läuft super und wir halten prima durch. Wir essen sehr abwechslungsreich. Was auffällig ist, unser Fleischkonsum hat sich noch einmal deutlich reduziert. Aßen wir vorher schon nicht so oft und viel, so essen wir jetzt noch weniger und noch ausgewählter. Der Brotkonsum und entsprechender Belag in Form von Aufschnitt aus dem Shöppchen sind deutlich weniger geworden. Es ist ein schönes Gefühl trotz allem glücklich zu sein und nicht das Gefühl zu haben, dass man etwas nicht darf, vermisst oder sich gänzlich verweigert. Ein so tolles Gefühl, dass ich, als ich gestern bei „The biggest Looser“ hängen geblieben bin, total Mitleid mit den Kandidaten dort hatte. Auch wenn die Leute da wohl offenbar freiwillig mitmachen.

Ich mag diese Shows nicht und gucke sie eigentlich auch nicht. Nicht weil es da ums Abnehmen geht. Ich mag generell diese Formate nicht und in diesem Fall finde ich es scheusslich, wie neben  dem obligatorischen Fleischbeschau da mit den Leuten umgegangen wird. Klar, das sind Härtefälle, die man nicht nur mit Kopftätscheln in die richtige Richtung bewegt und offenbar machen sie da alle auch freiwillig mit und wollen irgendwie auch noch Geld gewinnen. Keine Ahnung, wie das da alles genau abläuft. Was mich jedoch extrem störte und sehr auffällig war, dass man die Leute runtergemacht hat, weil sie zum Teil ja „nur“ 2 kg oder etwas weniger in der Woche abgenommen haben. Ich meine, hallo?! Das ist absolut super und in einem gesunden Bereich. Wenn man zu schnell zuviel abnimmt, das ist auch nicht gesund. So sehr man sich auch wünscht, die vielen überzähligen Kilos würden sich einfach *wusch* aus dem Staub machen, das man blitzschnell all das über Jahre angefutterte Gewicht wieder verlieren könnte und nicht mehr dick wäre.

Und diese Moderatorin, nach der ich gerade echt erst mal googeln musste, weil ich sie rein vom Gesicht nicht zuordnen konnte… „Ich bin Leistungssportlerin.“ Ich glaube, das hat sie so gut 3-5 Mal in kurzer Zeit, in einem ganz speziellen Tonfall, gesagt. Dieser Tonfall, ich weiß nicht so recht. Wie kann man bei den Menschen Erwartungen wecken, dass es gut und gesund und vor allem normal ist, in einer Woche so um die 5-6 kg zu verlieren und das alles andere quasi nur Müll und keine gute Leistung ist? Und das von einer Ärztin? Einer „Leistungssportlerin“, die, wie ich jetzt einfach mal total dreist und voll mit Vorurteilen vermute, noch nie wirklich Probleme mit ihrem Gewicht hatte. Ich habe eben mal gegoogelt, wie gesagt. Eine Frau, die am Wiegetag aufgedonnert wie nur was neben den vor Angst schwitzenden und kurz vorm Hyperventilieren stehenden Leutchen in ihren Sportklamotten steht. Leute, die sich dann auch noch halb nackig machen dürfen, damit sie zum einen die Klamotten nicht mitwiegen und zum anderen alle anderen und die ganze TV-Nation auch noch mal die Speckschwarten sehen können und die vielen Hautrisse und Dellen. Der Kontrast könnte nicht größer sein.

Ich kann mir nicht helfen, das was ich in der kurzen Zeit gesehen habe, hat mich Schaudern lassen. Und mich haben da nicht die dicken Menschen und ihr Speck vergrault, der da in Massen und sehr unvorteilhaft für alle sichtbar immer wieder groß in Szene gesetzt wurde. Ich war angeekelt von den Leuten, die da als „Helfer“ auftraten.

Mein Mann und ich haben uns angesehen und beide das gleiche gedacht. Wir nehmen nicht so schnell ab, wir bringen keine sportlichen Höchstleistungen, aber wir essen nach wie vor auch unter unserer „Diät“ lecker und freuen uns auch, wenn es mal nur 100 g sind, die nach einer Woche runter sind. Alles was runter ist, ist nicht mehr drauf und somit besser für uns. Einfache und bescheidene Logik, keine bösen Blicke und kein Runtermachen, wenn man mal einen schwachen Moment hat. Im Gegenteil, da hilft nur sich gegenseitig zu unterstützen, dem anderen eine Alternative zu Süßigkeiten oder anderen „Leckerchen“ zu bieten und vor allem nicht den Moralapostel zu spielen. Bah, das regt mich auf da. So sehr, dass ich tatsächlich über diese blöde Sendung schreibe, wo ich doch nur das nette Rezept mit Euch teilen wollte. Da kann man mal sehen.

Blitzschnelle rohe Tomatensoße inspiriert durch Gourmet Guerilla

Bei Mel von Gourmet Gouerilla haben wir ja schon manches Rezept gefunden. Dieses hier fanden wir besonders cool, da wir zum einen sehr gerne Pasta essen und zum anderen Miracoli so Ding aus der Kindheit ist, das wir auch heute noch sehr lieben. Und diese Soße erinnert tatsächlich ein wenig an die geliebte Tunke aus der Kindheit. Mama Miracoli lässt grüßen, ehrlich.

Das Rezept ist besonders. In vielerlei Hinsicht. Zum einen kann man es blitzschnell zubereiten. Zum anderen ist es eine rohe Soße. Da wird nichts stundenlang liebevoll geköchelt, mit Wein verfeinert und dergleichen. Nix da. Hier heißt es, alles rein in den Blitzhacker oder wie bei uns in Moi’s Glasmixbehälter, Knöpfchen drücken, abschmecken,  und ab auf die Nudeln. Parmesan drüber und dann einfach nur glücklich sein. Es ist ein Rezept das nicht nur diätfreundlich ist. Dieses Rezept kann nach einem stressigen Tag auf der Arbeit schlagartig die Stimmung heben, weil man eben nicht groß was machen muss, um am Ende trotzdem ein total leckeres Essen auf dem Tisch zu haben.

Mels Rezept haben wir ein wenig abgewandelt. Wir lassen die Zwiebel weg, geben aber dafür eine richtig schöne, scharfe rote Chili dazu. Diesmal entkernt, weil es ja nicht höllisch brennen soll. Außerdem nehmen wir weniger Öl. Und Pfeffer gehört für uns definitiv auch noch in die Soße.

Was noch zu erwähnen ist, man kann Soßenreste hervorragend im Böxchen gut gekühlt für den nächsten Tag aufbewahren. Schmeckt dann genauso fein wie am Tag zuvor und man muss nicht mal was warm machen. Genial, oder?

 Zutaten für 4 Portionen:

  • 2 große rote Paprika, gewaschen und geputzt
  • 1 Knoblauchzehe, geputzt
  • 1 rote Chili, entkernt
  • 280 g Tomatenmark
  • 2 TL brauner Zucker (macht den Soßengeschmack besonders „rund“)
  • 1,5 TL Salz (wir nehmen für so etwas gerne unser eigenes Liebstöckelsalz)
  • 1 TL Kräuter der Provence
  • ein wenig frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 EL gutes Olivenöl

Zubereitung:

Alle Zutaten im „Gerätchen seiner Wahl“ zu einer feinen Soße vermixen, noch einmal abschmecken, eventuell nachwürzen und genießen.

tomatensosse

Toastie-Pizza

Ein blitzschnelles, leckeres und sehr variables Gericht. Genau richtig, wenn man nur wenig Zeit, aber viel Hunger hat. Die Toastieböden werden schön kross. Und das, obwohl sie die Tomatentunke regelrecht aufsaugen wie ein Schwamm. Davon bitte nicht irrtieren lassen beim Belegen. Das Resultat ist wirklich sehr fein, schnell gemacht und mit einem schönen Salat ein gutes Essen. Und man kann die kleinen Dinger entweder vegetarisch oder mit Schinken, Salami oder Meeresgetier belegen. Ganz nach Laune und persönlicher Vorliebe. So etwas mag ich. Sogar WW-geeignet, man muss nur gucken, was man drauf macht.

Zutaten für 12 Mini-Pizzen:

toastie-pizza
Toastie-Pizzen frisch aus dem Ofen
  • 6 Vollkorn-Toasties
  • 100 g Tomatenmark
  • etwas Wasser
  • italienische Kräuter
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • „Wunsch-Pizzabelag“
  • Käse zum Überbacken, z.B. Gouda, Parmesan, …

 

Zubereitung:

Die Toasties halbieren und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Den Backofen auf gut 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Das Tomatenmark mit ein wenig Wasser zu einer „Pizzasoße“ anrühren und mit den italienischen Gewürzen, Salz, Pfeffer und einem Hauch Zucker fein abschmecken.

Die Pizzasoße auf die Toastieböden streichen und nun nach Wunsch belegen und mit Käse bestreuen.

In den Backofen schieben und ca. 25 Minuten überbacken, bis der Käse schön verlaufen und goldbraun geworden ist.

Here we go again…

weight-watchers
Bitte einzeln aufsteigen!

Wir sind auf Diät. Nein, falsch. Weight Watchers ist ja keine Diät sondern eine Ernährungsumstellung. Darauf wird großen Wert gelegt, nicht unbedingt bei uns, mehr bei „denen“. Bei uns ist diese Umstellung leider meistens nur temporär, weshalb wir lieber von Diät sprechen. Nein, weder Bärbel Schäfer, noch Kathi Witt oder die derzeit omnipräsente Christine Neubauer haben uns zu diesem Schritt animiert. Die schrecken eher ab, wenn ich ehrlich sein soll. Vielmehr ist es die Tatsache, dass die Hosen kneifen, die Waage bei unseren Anblick aufschreit und wir schon einige Male mit „WW“ sehr gut abgenommen haben. Das Abnehmen war bei uns übrigens nie das Problem. Eher das Gewichthalten. Wir essen einfach zu gerne gut, sind zu schwach, wenn es darum geht beim sommerlichen Biergartenbesuch mit Freunden immer nur beim Salatteller zu bleiben und das großzügige Grillbuffet mit Verachtung zu strafen. So haben wir also beide nach sehr erfolgreichen Abnahmen leider wieder zugenommen und nicht den nötigen Biss gehabt, mal eher was daran zu ändern. Jetzt haben wir den Salat und das gerade buchstäblich. Jeden Tag wandern wir mit schön appetitlich „eingelockten“ Salaten und Obstmischungen zur Arbeit. Wir kommen uns ein wenig vor, als würden wir Werbung für die Firma Lock & Lock machen, wenn wir unser Futtertäschchen auspacken. „Wir haben da mal was vorbereitet“ lautet die Devise. Ist ja nicht so, dass wir Salat nicht gerne essen würden oder Obst. Meistens sind wir ja nur zu faul, es uns zuzubereiten und mitzunehmen. Mit der Faulheit ist es nun vorbei, ich komme mir schon vor wie in der Futterküche eines Zoos. Jeden Tag nach der Arbeit schnippele ich für Sgail und mich einen herzhaften Salat und einen Becher Obstsalat zurecht. Das frisst durchaus Zeit, auch wenn man schon vorgearbeitet hat und den Blattsalat nur aus einer „Locki“-Box nehmen und ein paar frische Zutaten dazu schupsen muss.  Sgail ist dann für das Dressing zuständig. Mal mit Jogi, mal mit Essig, Öl und z.B. Senf und Honig. Aber am Ende lohnt es sich. Im Moment genießen wir die täglich wechselnden Salate sehr. Es ist eine Bereicherung des Bürotages, wenn man wie Sgail keine Kanti hat oder wie bei mir auf der Arbeit die Kanti einfach nichts taugt.

Es gibt natürlich auch jede Menge positive Reaktionen von Kollegen, Freunden und Familie, die motivieren. Motivieren, auch wenn man mal eine Woche nur ganz wenig oder gar nicht abgenommen hat. Der Körper ist eben keine Maschine und man muss einfach am Ball bleiben, auch wenn es nicht immer leicht ist. Sicher ist man enttäuscht, wenn man sich quasi eine Woche „gequält“ hat und es nicht zusch gemacht hat, wenn man auf die Waage steigt. Und das, wo man sich gerade in dieser Woche schon so schlank „gefühlt“ hat. Das muss besonders ich mir hinter die Löffel schreiben. Ich neige leider dazu, sehr schnell ziemlich unglücklich zu sein, wenn es nicht so fluppt. Hach ja.

Die Motivation ist derzeit sehr groß bei uns. Wir gehen morgen in die 3. Woche. Noch vermissen wir nichts. Noch sind wir nicht unglücklich über mangelnde Flexibilität. Die Sache mit der Flexibilität war es nämlich, die uns meisten zum Ende hin hat aufgeben lassen. Irgendwann waren wir es leid in Punkten zu denken, zu schauen, ob man noch mit Freunden raus gehen kann oder ob man sich lieber für das üppige Frühstück am Wochenende mit „echtem“ Käse, der doch so verdammt „teuer“ ist, entscheidet. Meistens geht und ging nämlich nur eins davon.

Das Thema Frühstück am Wochenende ist für uns ein ziemlicher Knackpunkt. Wo Sgail als Mann deutlich mehr Punkte zum Verfuttern hat, er sich deutlich mehr gönnen kann, muss ich ganz schön gucken, wo ich bleibe. In der Regel ist es so, ich versuche mir Punkte fürs Frühstück am Wochenenden anzusparen oder auch mal anzusporteln (das fällt mir wirklich sehr schwer). Wo ich früher Frühstück rein gar nichts abgewinnen konnte, ich nun unter der Woche gut klar komme mit einem Brot und etwas Obst, zelebrieren wir am Wochenende das ganze als Zeit für uns, Zeit für Gemütlichkeit, Zeit für Genuss. Da wird eine große Kanne Darjeeling gekocht, auch mal ein Frühstücksei gegessen und Radieschen, Kresse oder Ruccola zum Frischkäsebrot verputzt.

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Freund oder Feind?

Und nun? Da steht die kleine Waage vor einem und zeigt, wie wenig 50 g Brot sind und wie „teuer“ der Lieblingsbrotbelag so ist. Da muss man sich entscheiden, was man quasi essen darf, damit es noch für den Rest des Tages reicht. Man muss gucken, ob man abends noch weg möchte mit Freunden, ob da noch Punkte für da sind. Flexibilität, Spontanität adieu. Sonst hat man nur geschaut, was man gerne mag und fertig. Dicker Seufzer, sage ich da nur. Da wird die sonst so schöne Zeit zu zweit zur Belastungsprobe für Herz und Seele und den Einkauf im Wurstshöppchen können wir uns irgendwie gerade fast ganz klemmen, weil wir da gar nicht genau berechnen können, was die feine Wurst so „kostet“. Nährwerte gibt es da nicht, wird doch alles frisch vom Stück geschnitten und mit irgendwelchen Basiswerten aus der WW-Fiebel fangen wir erst gar nicht an, das kann leicht nach hinten losgehen. Also kaufen wir dort nur noch ganz mageren Schinken ein und lassen die restlichen Köstlichkeiten leider links liegen. Ich weiß nicht, wie andere das machen, uns fällt es schwer auf so etwas zu verzichten, sich mehr mit abgepackter Wurst und solchen Dingen zu beschäftigen, wo man doch am liebsten im Shöppchen kaufen mag und den abgepackten Kram gar nicht so toll findet.

Und mit Freunden rausgehen, spontan ein Glas Wein zusammen trinken, Käse und Oliven dazu knabbern… Zwar kann Sgail sich aufgrund der höheren Punktzahl eher so etwas gönnen, lockerer mit allem umgehen, aber natürlich sind seine Punkte auch nicht endlos. Auch er muss schauen. Irgendwann war es bisher immer so, dass ich gekniffen habe. Ich mich abgekapselt habe und solche Abende habe ausfallen lassen, was natürlich total blöd ist. Man möchte weder sozial vereinsamen, noch sollte man sich Selbstkasteien und auf immer und ewig das Lieblingsrestaurant und vor allem seine Freunde meiden. Aber der verdammte Ergeiz ist ja da. Es könnte ja sein, dass man mit so einem Abend zurückgeworfen wird. Ganz blöde.

Ich hoffe, es klappt diesmal besser, wir gönnen uns hin und wieder mal was und sehen es nicht zu eng. Muss besonders ich mir auf die Fahne schreiben. Mein Mann ist da deutlich entspannter. Als gut, here we go again. Diesmal hoffentlich ohne die alten Fehler und Denkweisen. Wünscht uns Glück.