Heute beginnen wir ein Langzeitprojekt, unserem ersten Rumtopf. Wir finden Rumtopf nämlich ziemlich klasse. Vielleicht gibt es viele, die Rumtopf sehr oldschool finden, aber ehrlich gesagt, uns ist das egal. Wir finden auch Bowle cool. Zu Vanilleeis ist Rumtopf ziemlich lecker und ich wollte so etwas immer schon einmal selbst machen, schon seit Ewigkeiten. Irgendwie scheiterte es jedoch immer am richtigen Gefäß. Da es heute jedoch so nette Geschäfte wie Depot oder Buttlers gibt, ist das gar kein Problem mehr. Da wird man irgendwie immer für kleines Geld fündig.
Als ich neulich im Krankenhaus lag, bekam ich von Mutti eine schöne Zeitschrift, nämlich die aktuelle Ausgabe von „Mein schönes Land“, geschenkt. Dort blitzte auch ein Rezept für Rumtopf hervor. Sofort war der Wunsch wieder geweckt, einen Rumtopf anzusetzen, da die Erdbeerzeit ja gerade beginnt und das Timing nahezu perfekt ist. Als ich aus dem Krankenhaus kam, wusste ich nicht mehr, wo ich noch das Rezept gesehen habe und fing an, im Internet nach einem erprobten Rezept zu suchen. Wenn man mal bei Google „Rumtopf“ eingibt, wird man regelrecht überschwemmt mit Rezepten. Und alle sind ein wenig anders. Irgendwie konnte ich mich jedoch für keins erwärmen und fing an, meine Zeitschriftenbestände nach dem Rezept zu durchsuchen und heureka, ich habe es gefunden und heute geht es also los. Die ersten Erdbeeren sind gekauft und sind bereit, ein Langzeitbad in „Pott“-Rum zu nehmen. „Pott“, weil den schon mein Opa immer sehr gerne nutzte, Mutti und Oma den auch gerne zum Backen nehmen/nahmen und außerdem braucht man defacto einen Rum, der mind. 54 % Alkohol enthält. Sonst ist die Gefahr zu hoch, dass das Obst zu gammeln beginnt. Also ist Pott-Rum genau richtig mit seinen 54 Umdrehungen und bringt den leicht nostalgischen, familiären Touch mit sich, der die ganze Sache noch ein wenig besonderer für uns macht.
Let’s go, let’s do Rumtopf.
Zutaten für ein ca. 4 l Gefäß mit Deckel nach „Mein schöner Land“:
Jeweils 300 g frische Früchte plus jeweils 200 g Zucker, 54 % Rum nach Bedarf.
Ab Mai/Juni geht es los mit Erdbeeren und/oder Johannisbeeren. Ab Juli wandern Aprikosen und Pfirsiche, ab August Pflaumen oder Zwetschgen und ab September Weitrauben in den Topf. Hinzu kommen jeweils ca. 200 g Zucker pro Schub Früchte dazu und jeweils soviel Rum, wie es nötig hat, das Obst bedeckt zu halten.
Zubereitung:
Zu beachten ist, absolute Sauberkeit tut Not. Die Früchte müssen makellos sein und sauber/geputzt/entsteint und etwas zerkleinert (halbiert/geviertelt) sein. Das Gefäß sollte man heiß auswaschen oder einmal durch die Spülmaschine fahren und trocknen lassen.
Sind Obst und Gefäß startklar, zuckert man das Obst zunächst ein wenig und lässt es gut 30 Minuten durchziehen. Das steht nicht im Rezept, das habe ich aus dem Internet. Weiterhin haben wir uns dazu entschieden, braunen Rohrzucker zu verwenden, weil wir den besonders gerne mögen und den etwas malzigen Geschmack ganz toll finden. Vielleicht werden wir die Zuckermenge auch beim nächsten Fruchtschub etwas reduzieren, mal sehen.
Ist das Obst schön durch gezogen, gibt man es in den Topf und gießt mit Rum an. Man sollte sehen, dass die Früchte unterm Rum bleiben, notfalls mit einem kleinen Teller beschweren. Der Zucker löst sich nach und nach schön auf.
Hin und wieder mit einem sauberen Löffeln umrühren. Das Gefäß dunkel und kühl lagern und in der oben genannten Reihenfolge das Obst hinzufügen.
4-6 Wochen nach der letzten Fruchtzugabe ist der Rumtopf fertig gereift und man kann ihn genießen oder auch hübsch verpackt verschenken.