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We are sailing

Wir waren im Urlaub. Eine knappe Woche waren wir „mal weg“. So richtig mit Wegfahren und allem, was bei uns sehr selten ist. Segeln in den Niederlanden stand auf unserem Programm und es war so richtig klasse. Das Wetter hat von der ersten bis zur letzten Minute mitgespielt. Strahlender Sonnenschein begleitete uns und verabschiedete sich erst, als wir wieder in Deutschland ankamen.

Mit der Nil Desperandum ging es von Enkhuizen nach Makkum, von dort nach Terschelling, Harlingen, Medemblik und wieder zurück nach Enkhuizen. Fünf entspannte Tage mit netten Leuten auf einem sehr schönen Plattbodenschiff. Einem sehr großen Plattbodenschiff. Ein Dreimaster, ziemlich cool und bei weitem keine Nussschale. Jeden Tag lagen wir in einem anderen Hafen, jeden Tag gab es was Neues zu sehen und zu entdecken. Sehr empfehlenswert, wenn man mal so richtig abschalten und den Kopf frei kriegen mag. Schon nach kurzer Zeit hatten wir gar kein Zeitgefühl mehr. Man musste nicht segeln, konnte aber. Unser Maat Daniel hat uns alles genau gezeigt und Skipper Ab hat einige echt coole Manöver hingelegt. Besonders die Dreh- und Anlegemanöver in den Häfen haben mich nachhaltig beeindruckt. Er hat dieses großes Schiff mit einer Lässigkeit auf dem gefühlten Platz eines Kuchentellers hin und her gedreht und sicher eingeparkt, da staunt man einfach nur. Und singen kann der Mann auch noch. Morgens um halb 8 wurden die „Langschläfer“ mit „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein“ liebevoll, aber sehr bestimmt mit Gesang und Gitarrenmusik geweckt, damit das Frühstück pünktlich um halb 9 eingenommen werden und wir kurz danach auch wieder in See stechen konnten.

Ich habe viel Zeit an Deck verbracht und mir sonnige, windgeschützte Flecke gesucht, wo ich etwas gelesen oder mich nett unterhalten habe. Sgail hingegen hat fleißig Segel gesetzt und eingeholt, sie ent- und verpackt. Er hatte so richtig Spaß dabei. Hin und wieder habe ich mich auch mal am „Strippen ziehen“ – sorry, Karl-Rainer – versucht. Ist nicht so ganz mein Ding, ich habe irgendwie Angst, was falsch zu machen oder nicht kräftig genug zu sein. Das ist Quatsch, aber so ist es eben.

An Land laden die kleinen Hafenstädte zum Entdecken geradezu ein. Überall gibt es hübsche Häuser, Lädchen und tolle Restaurants, Cafés und (Soft-)Eisläden. Nicht diätfreundlich, aber na ja, wir hatten doch Urlaub und eigentlich haben wir auch nicht viel an Land gefuttert. Aber eine Kugel Schlumpfeis, ähm, Smurf, die musste schon sein. Wie gesagt, es gibt sehr viel zu sehen und wenn mehr Zeit gewesen wäre, hätten wir auch noch stärker erkundet. So muss man sagen, wir haben zwar einiges, aber bei weitem nicht alles von den Städten oder Terschelling gesehen. Nach einem Tag auf dem Meer ist man gegen Nachmittag nämlich ziemlich geschafft von Sonne, Wind und der vielen frischen Luft. Nach einem kleinen Bummel ist man meistens schnell wieder an Bord, um dort lecker zu Abend zu essen und die Abendsonne an Deck zu genießen, miteinander Skip Bo zu spielen oder sonst wie Spaß miteinander zu haben. Bei unserer tollen Truppe (von 2 bis zu unglaublichen 88 Jahren war alles vertreten) wurde es nie langweilig. Auf Terschelling waren wir auf jeden Fall Muscheln suchen und haben einen sehr netten Spirituosenladen besucht. Dort haben wir Cranberrywein und Kirschbier eingekauft. Cranberryprodukte von Terschelling sind sehr berühmt. Die roten Beeren, einst in einem Fass an den Strand geschwemmt und für Müll gehalten, gedeihen auf der Insel bestens und haben eine ganze Verarbeitungsindustrie ins Leben gerufen. Und das Kirschbier haben wir auf Anraten eines netten Mitstreiters erworben, lecker. Soll man echt nicht meinen.

Auf dem Boot wurden wir ganz toll von Abs Frau Elina verpflegt. Es gab Frühstück, einen Mittagssnack, danach Kekse/Kuchen zum Kaffee oder Tee (wir hatten gaaanz viele und sehr tolle Teesorten an Bord und ich habe sie alle durchprobiert) und gegen Abend ein feines warmes Abendessen. Nur mit dem obligatorischen und wirklich allgegenwärtigen Weißbrot in verschiedenster Form kann ich mich dauerhaft nicht anfreunden. Für Hamburger und Hotdogs sind diese fluffigen Brötchen ja sehr fein und passend, aber jeden Tag und zu jeder Tageszeit, ne, nicht mein Ding. Auch wenn man sie abwechslungsreich belegen kann. Aber wir haben ja noch andere Dinge gefuttert. Wir haben z.B. gegrillt. Ganz cool, wir haben angelegt und schwups stand ein Gasgrill am Weg. In Deutschland hätten sich sicher Leute aufgeregt und das Ordnungsamt gerufen. In den Niederlanden wurde gelächelt, guten Appetit gewünscht und man ging weiter. Ich denke, man sah uns den Spaß an und das hat ansteckend gewirkt. Das ist wohl das, was man in den Niederlanden Gezelligkeit nennt.

Zwar sind bei weitem noch nicht alle Fotos gesichtet, hier jedoch schon mal ein paar Impressionen unserer Reise.

Nespresso, irgendwie schon eine Liebeserklärung

Wer mich etwas besser kennt, der weiß, ich bin eigentlich keine Kaffeetante. Ich liebe Tee. Darjeeling um genau zu sein. Am liebsten die Sorte Nr. 215, Darjeeling Nr. 9 TGFOP 1 Himalaya von Tee Gschwendner, in der Kilopackung versteht sich. Drunter tut sich nichts. Unser Durchsatz ist diesbezüglich einfach sehr hoch, seit ich meinen Mann mit dieser Vorliebe „angesteckt“ habe. Tee geht immer, ohne Tee kann ich nicht leben, ohne Tee bin ich kein Mensch. Aber…

…Espresso und einen gut gemachten Milch-Dingsbums von meinem Mann liebevoll zubereitet, den liebe ich auch. An meinem Mann ist ein kleiner Barista vorbei gegangen. Aber ich schweife ab. Ich habe lange überlegt, ob ich was zu diesem Thema bloggen soll. Ein Thema, was sicher spalten kann, da Nespresso eben nicht die super-umwelfreundliche  Art des Kaffeetrinkens ist, die wir uns heute wünschen würden. Aber warum nicht. Nobody is perfect. Ich erzähle einfach mal.

nespresso-fna1-krups

Es ist nun schon Jahre her. Locker mehr als 10. Mein Mann und ich haben noch nicht zusammen gewohnt, aber schon damals besaßen „wir“ eine kleine himmelblaue Nespresso-Maschine von Krups. Da kannte George Clooney Nespresso noch nicht und die breite Masse ebenso wenig. Kannte man da überhaupt schon George Clooney? Na ja, egal. Da gab es noch nicht einmal diese grauseligen Padmaschinen, die für mich nur eine Art „Gebräu“ produzieren und die ich vom Handling sogar sehr bedenklich finde (verbrühte Kolleginnen, und explodieren habe ich so ein Ding auf der Arbeit auch schon gesehen). Damals machte man sich auch noch nicht so wirklich viele Gedanken über Müll, der durch die Kapseln entsteht.

Wir stolperten bei einem Bummel in einem ortsansässigen Haushaltswarenladen über die kleine „Blue“, wie wir sie spontan, jedoch zugegebenermaßen nicht sonderlich kreativ, nannten. Es war Liebe auf den ersten Blick. Zunächst einmal waren wir sehr vom Design und der Idee, wirklich schnell Espresso trinken zu können, sehr angetan. Und dann noch die viele Auswahl an Kapseln, ich glaube, damals gab es schon geschätzte 8-10 Sorten, aus denen man je nach Laune und Geschmack den Stärkegrad wählen konnte. Man führte uns das Gerät vor und ich staune noch immer darüber, dass – obwohl wir damals noch recht jung waren und sicher rein optisch erst einmal gar nicht dem Käuferklientel entsprachen, dass mal eben viel Geld für eine Kaffeemaschine ausgibt – total ernst genommen wurden und wir alles ausprobieren und verkosten durften. Wir waren lässig angezogen und wie gesagt, noch recht jung. Man konnte nicht einordnen, ob wir genug Geld hätten für so ein Gerät. In den meisten Geschäften wäre das vielleicht ein Ausschlusskriterium gewesen, aber nicht in diesem kleinen feinen Haushaltswarengeschäft, das es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Man behandelte uns wirklich sehr freundlich und so beschlossen wir, so ein Maschinchen brauchen wir. Unbedingt. Sobald wir endlich zusammen leben würden, wäre die kleine „Blue“ unser Küchenprachtstück. Das wir passenderweise irgendwann eine Küche in genau eben dieser Farbe haben würden, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.

Einige Zeit später, wir schwärmten in den höchsten Tönen von „Blue“, beschlossen meine Schwiegereltern, sie bräuchten auch so ein Maschinchen und so zog quasi „Blues“ Zwillingsschwester bei ihnen ein. Mein Mann besorgte ihnen eine identische Maschine, gleicher Farbton, einfach komplett wie unsere – „Blue2“.  Jahre später gab es sogar noch ein Maschinchen fürs Wohnmobil. Eins das quasi kaum noch Platz wegnahm und sich prima ins „Mobi“ einfügte. Meine Schwiegereltern sind nämlich Reisende. Am wohlsten fühlen sie sich in ihrem Wohnmobil und in der Nähe von Wasser. Always on the road.

Neulich war „Blues“ Schwesterchen nach jahrelanger Arbeit an der Kaffeefront defekt. Sie konnte nicht mehr. Irgendwas hakelte, irgendwas klemmte. Sie machte kein vertraut wohliges *schhhhhuuhhschh* mehr. Schwiegerpapa traut sich sonst an jedes Gerätchen ran und repariert alles, der kleinen Maschine wollte er jedoch nicht zu Leibe rücken und so rief mein Mann den Nespresso-Kundenservice an.  Wir beschlossen, die Kleine muss gerettet werden. Wegwerfen ist nicht so unser Ding, nicht bei solchen Geräten. Wir werden sie aufnehmen, sobald sie wieder heile ist, denn bei Schwiegereltern ist schon eine modernere Nespresso eingezogen.

Da die kleine Maschine nun also schon etwas älter ist, waren wir freudig überrascht, dass Nespresso überhaupt noch etwas für uns tun konnte. Da sie eine Krups ist, befindet sie sich immer noch in der Wartung. Super, fein. Was soll der Spaß kosten? Knapp 79 Euro. Uff. Nun kann man natürlich sagen, vergiss es, verschrotte das Ding, kauf doch einfach was Neues. Aber ne, irgendwie können und wollen wir das nicht. Die Kleine muss gerettet werden. Schon bescheuert, wenn man freundschaftliche Beziehungen zu seinen Küchengeräten aufbaut. Unsere Spülmaschine Uschi kann da auch ein Lied von singen… Na ja, wie gesagt, wir haben beschlossen, sie wird wieder heil gemacht.

Mein Mann vereinbarte einen Termin mit dem Kundenservice, schleppte die kleine Maschine mit zur Arbeit und dort wurde sie dann wie ein VIP abgeholt. Das lief ab wie im Film. Da kamen zwei Mitarbeiter von Nespresso zur Tür herein. In der Hand ein koffertariges Ding. Dieses wurde geöffnet, heraus kam ein Leihgerätchen. Die kleine „Blue2“ kam in dieses Dingsbums, dann wurde sie ringsherum mit einer Art aufblasbarem Kissen mokig-kuschlig fixiert, damit sie nicht durchgeschüttelt wird. Der Deckel wurde geschlossen und für gute 1-2 Wochen sagte sie „tschüss“ und wurde zum „Maschinenhospital“ gebracht. Die nächsten Tage kriegen wir sie wieder. Dann darf die Leihmaschine wieder nach Hause und „Blue2“ kommt zu uns. Ist doch irgendwie wow. Da werden die Maschinen von der Wunschadresse abgeholt, ein Leihgerät wird gebracht, der totale Rundumservice. Ich staune da schon drüber und das ist auch ein Grund, warum ich drüber schreiben wollte. Weil mich u.a. dieser Kundenservice echt fasziniert. Klar, man zahlt Geld dafür, aber das ist schon cool, oder? Kundenservice bei einer Kaffeemaschine. Ich habe vor meinem geistigen Auge irgendwie einen kleinen Film ablaufen, wie die kleine „Blue2“ wie ein Kronjuwel in so einen Kasten gesetzt und abtransportiert wird. Die Vorstellung gefällt mir. Ja ich weiß, ich spinne… Aber man ja, ich mag diese Maschine und den Kaffee, sogar als überzeugte Teetrinkerin.

Insgesamt ist Nespresso natürlich vom Kaffee her teurer als ein ganz normales Paket vom Aldi. Aber wie schon erwähnt, damals reizten uns primär die Geschwindigkeit der Zubereitung, die Sortenvielfalt, das schicke Design und auch das wunderbar einfach Handling. Wir haben nie bereut „Blue“ erworben zu haben. Auch nicht, als das Argument Kapselmüll kam. Das kann man nun sehen, wie man möchte. Klar finden wir das nicht optimal. Für uns steht fest, wir trinken eher wenig Kaffee, insofern darf der preislich und qualitativ hochwertig sein. Mit schlechter Qualität geben wir uns nicht zufrieden. Die gebrauchten Alu-Kapseln entsorgen wir, wie von Nespresso angeraten, über den Gelben Punkt-Müll. In anderen Ländern gibt es sogar schon richtige Sammelstationen für die Kapseln. Klar ist es Müll, aber ich brauche nur freitags einkaufen gehen und zu Hause unsere Einkäufe auszupacken. Da sehe ich dann richtige Müllberge und bin jedes Mal froh darüber, dass wir einen riesigen Wesco-Mülleimer (übrigens im Raktendesign) für den Gelben-Punkt-Kram haben. Fast alles ist doppelt und dreifach verpackt. Ich rege mich jedes Mal aufs Neue auf, wenn ich Folien und Umverpackungen entsorgen muss. Vieles versuchen wir ohne was drum zu kaufen, aber das ist gar nicht so einfach. Vieles lassen wir auch schon im Laden, aber man möchte ja auch seine Sachen heile nach Hause bekommen. Vielleicht ist es etwas einfach da zu sagen, auf unsere paar Kapseln kommt es da auch nicht mehr an. Aber in Relation zu unserem restlichen Müll machen die gebrauchten Nespressokapseln wirklich den Kohl nicht mehr fett. Zumindest empfinde ich das so. Gut, sie sind aus Alu, das ist schon was anderes als Plastik, aber Nespresso verspricht sich davon den optimalen Aromaschutz. Diesbezüglich muss ich auch sagen, selbst wenn man die Kapseln sehr lange aufbewahrt, sie sind immer wie neu. Da muss also irgendwie was dran sein mit dem Alu und dem Aroma.

Auf jeden Fall schmecken uns die Nespresso-Sorten. Die Leute da lassen sich ständig etwas Neues einfallen. Das finde ich super, die bleiben nicht stehen. Ihre Werbekampagnen sind auch immer etwas fürs Auge. Alles sehr edel, sehr schön anzusehen. Sowohl beim Design der Maschinen, als auch bei den Sorten, da tut sich andauernd was. Man ist durch den Kauf einer Nespresso automatisch Mitglied im Nespresso-Club und wird regelmäßig über Neuerungen informiert. Auch das Kapseln bestellen geht denkbar einfach online und sie liefern sehr, sehr schnell. Ich hoffe, die Leute tun jetzt noch etwas in Sachen Fairer Handel und Bio. Das wäre die Kirsche auf der Sahnehaube für uns. Da würden wir noch lieber kaufen. Ich denke, da hakt es auch noch ordentlich bei Nespresso. Daran sollten sie eindeutig arbeiten. Uns wird Fairtrade und Bio immer wichtiger. Zwar haben wir beschlossen, unsere ganz normale Kaffeemaschine in die Kammer zu stellen, weil wir sie gar so selten brauchen, doch ist es uns durchaus wichtig, nach Möglichkeit Faitrade-Kaffee zu kaufen. Da wir so wenig davon trinken, ist es nicht so dramatisch, wenn der Kaffee entsprechend teurer ist. Aber man hat ein gutes Gefühl dabei. Das muss sich bei Nespresso diesbezüglich noch einstellen, ich gebe es ja zu. Auch das mit dem Kapselmüll…  Aber wie gesagt, als wir die Maschine kauften, da waren die Gedanken noch wo ganz anders und nicht bei Müll, Faitrade oder gar Bio.

Frühlingsboten

Ich bin krank, ziemlich erkältet und huste, als würde ich mich um den Job als Höllenhund bewerben mögen. Und weil ich derzeit nicht viel machen kann und es mir gar so jämmerlich geht, hat mein Mann mir Blumen mitgebracht. Er ist der Beste. Und die Blumen sind so schön, so wunderschön rosa und zart-lila. Hach. Ich liebe Tulpen. Ach, ich liebe einfach alle Blumen.

fruehlingsboten

Wiederentdeckt und Stand der Dinge

Es hat durchaus Vorteile sich wieder mit WW auseinander zu setzen. Derzeit gehen wir gerade unseren diesbezüglichen Rezeptfundus durch und sind dabei auf eins dieser leckeren Rezepte gestoßen, die wir im Rahmen von WW kennen- und lieben gelernt, jedoch aus den Augen verloren haben. Wie das immer so ist…

Fatayer bi lahim alias Libanesische Hackfleischtäschchen mit einem total leckeren Dipp aus Joghurt, Roter Bete und feinen Gewürzen gab es also nach längerer „Rezeptabstinenz“ an diesem Wochenende mal wieder und wir sind hellauf begeistert. Vor allem, weil wir mit Piggy und dem dazu passenden Fleischwolf erstmalig selbst Hackfleisch durchgedreht haben. Das hat total super geklappt und somit können wir von nun an unser Hack quasi selbst produzieren und müssen nicht auf teures Tatar zurückgreifen. Auch hier erweist sich unsere Piggy als super Küchenhelferin. Ich glaube, wir müssen unbedingt mal schauen, was es noch nützliches an KitchenAid-Zubehör für Piggy gibt. Vielleicht könnten wir noch etwas davon brauchen.

hackfleischtaeschchen
Fatayer bi lahim – diätisch und trotzdem total lecker. Ehrlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor ich total abschweife, ein kleiner Zwischenbericht, wie es uns so geht mit WW. Unsere Abnahme läuft super und wir halten prima durch. Wir essen sehr abwechslungsreich. Was auffällig ist, unser Fleischkonsum hat sich noch einmal deutlich reduziert. Aßen wir vorher schon nicht so oft und viel, so essen wir jetzt noch weniger und noch ausgewählter. Der Brotkonsum und entsprechender Belag in Form von Aufschnitt aus dem Shöppchen sind deutlich weniger geworden. Es ist ein schönes Gefühl trotz allem glücklich zu sein und nicht das Gefühl zu haben, dass man etwas nicht darf, vermisst oder sich gänzlich verweigert. Ein so tolles Gefühl, dass ich, als ich gestern bei „The biggest Looser“ hängen geblieben bin, total Mitleid mit den Kandidaten dort hatte. Auch wenn die Leute da wohl offenbar freiwillig mitmachen.

Ich mag diese Shows nicht und gucke sie eigentlich auch nicht. Nicht weil es da ums Abnehmen geht. Ich mag generell diese Formate nicht und in diesem Fall finde ich es scheusslich, wie neben  dem obligatorischen Fleischbeschau da mit den Leuten umgegangen wird. Klar, das sind Härtefälle, die man nicht nur mit Kopftätscheln in die richtige Richtung bewegt und offenbar machen sie da alle auch freiwillig mit und wollen irgendwie auch noch Geld gewinnen. Keine Ahnung, wie das da alles genau abläuft. Was mich jedoch extrem störte und sehr auffällig war, dass man die Leute runtergemacht hat, weil sie zum Teil ja „nur“ 2 kg oder etwas weniger in der Woche abgenommen haben. Ich meine, hallo?! Das ist absolut super und in einem gesunden Bereich. Wenn man zu schnell zuviel abnimmt, das ist auch nicht gesund. So sehr man sich auch wünscht, die vielen überzähligen Kilos würden sich einfach *wusch* aus dem Staub machen, das man blitzschnell all das über Jahre angefutterte Gewicht wieder verlieren könnte und nicht mehr dick wäre.

Und diese Moderatorin, nach der ich gerade echt erst mal googeln musste, weil ich sie rein vom Gesicht nicht zuordnen konnte… „Ich bin Leistungssportlerin.“ Ich glaube, das hat sie so gut 3-5 Mal in kurzer Zeit, in einem ganz speziellen Tonfall, gesagt. Dieser Tonfall, ich weiß nicht so recht. Wie kann man bei den Menschen Erwartungen wecken, dass es gut und gesund und vor allem normal ist, in einer Woche so um die 5-6 kg zu verlieren und das alles andere quasi nur Müll und keine gute Leistung ist? Und das von einer Ärztin? Einer „Leistungssportlerin“, die, wie ich jetzt einfach mal total dreist und voll mit Vorurteilen vermute, noch nie wirklich Probleme mit ihrem Gewicht hatte. Ich habe eben mal gegoogelt, wie gesagt. Eine Frau, die am Wiegetag aufgedonnert wie nur was neben den vor Angst schwitzenden und kurz vorm Hyperventilieren stehenden Leutchen in ihren Sportklamotten steht. Leute, die sich dann auch noch halb nackig machen dürfen, damit sie zum einen die Klamotten nicht mitwiegen und zum anderen alle anderen und die ganze TV-Nation auch noch mal die Speckschwarten sehen können und die vielen Hautrisse und Dellen. Der Kontrast könnte nicht größer sein.

Ich kann mir nicht helfen, das was ich in der kurzen Zeit gesehen habe, hat mich Schaudern lassen. Und mich haben da nicht die dicken Menschen und ihr Speck vergrault, der da in Massen und sehr unvorteilhaft für alle sichtbar immer wieder groß in Szene gesetzt wurde. Ich war angeekelt von den Leuten, die da als „Helfer“ auftraten.

Mein Mann und ich haben uns angesehen und beide das gleiche gedacht. Wir nehmen nicht so schnell ab, wir bringen keine sportlichen Höchstleistungen, aber wir essen nach wie vor auch unter unserer „Diät“ lecker und freuen uns auch, wenn es mal nur 100 g sind, die nach einer Woche runter sind. Alles was runter ist, ist nicht mehr drauf und somit besser für uns. Einfache und bescheidene Logik, keine bösen Blicke und kein Runtermachen, wenn man mal einen schwachen Moment hat. Im Gegenteil, da hilft nur sich gegenseitig zu unterstützen, dem anderen eine Alternative zu Süßigkeiten oder anderen „Leckerchen“ zu bieten und vor allem nicht den Moralapostel zu spielen. Bah, das regt mich auf da. So sehr, dass ich tatsächlich über diese blöde Sendung schreibe, wo ich doch nur das nette Rezept mit Euch teilen wollte. Da kann man mal sehen.

Here we go again…

weight-watchers
Bitte einzeln aufsteigen!

Wir sind auf Diät. Nein, falsch. Weight Watchers ist ja keine Diät sondern eine Ernährungsumstellung. Darauf wird großen Wert gelegt, nicht unbedingt bei uns, mehr bei „denen“. Bei uns ist diese Umstellung leider meistens nur temporär, weshalb wir lieber von Diät sprechen. Nein, weder Bärbel Schäfer, noch Kathi Witt oder die derzeit omnipräsente Christine Neubauer haben uns zu diesem Schritt animiert. Die schrecken eher ab, wenn ich ehrlich sein soll. Vielmehr ist es die Tatsache, dass die Hosen kneifen, die Waage bei unseren Anblick aufschreit und wir schon einige Male mit „WW“ sehr gut abgenommen haben. Das Abnehmen war bei uns übrigens nie das Problem. Eher das Gewichthalten. Wir essen einfach zu gerne gut, sind zu schwach, wenn es darum geht beim sommerlichen Biergartenbesuch mit Freunden immer nur beim Salatteller zu bleiben und das großzügige Grillbuffet mit Verachtung zu strafen. So haben wir also beide nach sehr erfolgreichen Abnahmen leider wieder zugenommen und nicht den nötigen Biss gehabt, mal eher was daran zu ändern. Jetzt haben wir den Salat und das gerade buchstäblich. Jeden Tag wandern wir mit schön appetitlich „eingelockten“ Salaten und Obstmischungen zur Arbeit. Wir kommen uns ein wenig vor, als würden wir Werbung für die Firma Lock & Lock machen, wenn wir unser Futtertäschchen auspacken. „Wir haben da mal was vorbereitet“ lautet die Devise. Ist ja nicht so, dass wir Salat nicht gerne essen würden oder Obst. Meistens sind wir ja nur zu faul, es uns zuzubereiten und mitzunehmen. Mit der Faulheit ist es nun vorbei, ich komme mir schon vor wie in der Futterküche eines Zoos. Jeden Tag nach der Arbeit schnippele ich für Sgail und mich einen herzhaften Salat und einen Becher Obstsalat zurecht. Das frisst durchaus Zeit, auch wenn man schon vorgearbeitet hat und den Blattsalat nur aus einer „Locki“-Box nehmen und ein paar frische Zutaten dazu schupsen muss.  Sgail ist dann für das Dressing zuständig. Mal mit Jogi, mal mit Essig, Öl und z.B. Senf und Honig. Aber am Ende lohnt es sich. Im Moment genießen wir die täglich wechselnden Salate sehr. Es ist eine Bereicherung des Bürotages, wenn man wie Sgail keine Kanti hat oder wie bei mir auf der Arbeit die Kanti einfach nichts taugt.

Es gibt natürlich auch jede Menge positive Reaktionen von Kollegen, Freunden und Familie, die motivieren. Motivieren, auch wenn man mal eine Woche nur ganz wenig oder gar nicht abgenommen hat. Der Körper ist eben keine Maschine und man muss einfach am Ball bleiben, auch wenn es nicht immer leicht ist. Sicher ist man enttäuscht, wenn man sich quasi eine Woche „gequält“ hat und es nicht zusch gemacht hat, wenn man auf die Waage steigt. Und das, wo man sich gerade in dieser Woche schon so schlank „gefühlt“ hat. Das muss besonders ich mir hinter die Löffel schreiben. Ich neige leider dazu, sehr schnell ziemlich unglücklich zu sein, wenn es nicht so fluppt. Hach ja.

Die Motivation ist derzeit sehr groß bei uns. Wir gehen morgen in die 3. Woche. Noch vermissen wir nichts. Noch sind wir nicht unglücklich über mangelnde Flexibilität. Die Sache mit der Flexibilität war es nämlich, die uns meisten zum Ende hin hat aufgeben lassen. Irgendwann waren wir es leid in Punkten zu denken, zu schauen, ob man noch mit Freunden raus gehen kann oder ob man sich lieber für das üppige Frühstück am Wochenende mit „echtem“ Käse, der doch so verdammt „teuer“ ist, entscheidet. Meistens geht und ging nämlich nur eins davon.

Das Thema Frühstück am Wochenende ist für uns ein ziemlicher Knackpunkt. Wo Sgail als Mann deutlich mehr Punkte zum Verfuttern hat, er sich deutlich mehr gönnen kann, muss ich ganz schön gucken, wo ich bleibe. In der Regel ist es so, ich versuche mir Punkte fürs Frühstück am Wochenenden anzusparen oder auch mal anzusporteln (das fällt mir wirklich sehr schwer). Wo ich früher Frühstück rein gar nichts abgewinnen konnte, ich nun unter der Woche gut klar komme mit einem Brot und etwas Obst, zelebrieren wir am Wochenende das ganze als Zeit für uns, Zeit für Gemütlichkeit, Zeit für Genuss. Da wird eine große Kanne Darjeeling gekocht, auch mal ein Frühstücksei gegessen und Radieschen, Kresse oder Ruccola zum Frischkäsebrot verputzt.

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Freund oder Feind?

Und nun? Da steht die kleine Waage vor einem und zeigt, wie wenig 50 g Brot sind und wie „teuer“ der Lieblingsbrotbelag so ist. Da muss man sich entscheiden, was man quasi essen darf, damit es noch für den Rest des Tages reicht. Man muss gucken, ob man abends noch weg möchte mit Freunden, ob da noch Punkte für da sind. Flexibilität, Spontanität adieu. Sonst hat man nur geschaut, was man gerne mag und fertig. Dicker Seufzer, sage ich da nur. Da wird die sonst so schöne Zeit zu zweit zur Belastungsprobe für Herz und Seele und den Einkauf im Wurstshöppchen können wir uns irgendwie gerade fast ganz klemmen, weil wir da gar nicht genau berechnen können, was die feine Wurst so „kostet“. Nährwerte gibt es da nicht, wird doch alles frisch vom Stück geschnitten und mit irgendwelchen Basiswerten aus der WW-Fiebel fangen wir erst gar nicht an, das kann leicht nach hinten losgehen. Also kaufen wir dort nur noch ganz mageren Schinken ein und lassen die restlichen Köstlichkeiten leider links liegen. Ich weiß nicht, wie andere das machen, uns fällt es schwer auf so etwas zu verzichten, sich mehr mit abgepackter Wurst und solchen Dingen zu beschäftigen, wo man doch am liebsten im Shöppchen kaufen mag und den abgepackten Kram gar nicht so toll findet.

Und mit Freunden rausgehen, spontan ein Glas Wein zusammen trinken, Käse und Oliven dazu knabbern… Zwar kann Sgail sich aufgrund der höheren Punktzahl eher so etwas gönnen, lockerer mit allem umgehen, aber natürlich sind seine Punkte auch nicht endlos. Auch er muss schauen. Irgendwann war es bisher immer so, dass ich gekniffen habe. Ich mich abgekapselt habe und solche Abende habe ausfallen lassen, was natürlich total blöd ist. Man möchte weder sozial vereinsamen, noch sollte man sich Selbstkasteien und auf immer und ewig das Lieblingsrestaurant und vor allem seine Freunde meiden. Aber der verdammte Ergeiz ist ja da. Es könnte ja sein, dass man mit so einem Abend zurückgeworfen wird. Ganz blöde.

Ich hoffe, es klappt diesmal besser, wir gönnen uns hin und wieder mal was und sehen es nicht zu eng. Muss besonders ich mir auf die Fahne schreiben. Mein Mann ist da deutlich entspannter. Als gut, here we go again. Diesmal hoffentlich ohne die alten Fehler und Denkweisen. Wünscht uns Glück.

VW T1 Lego

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Der kleine VW ist fertig. Ist er nicht schön? Wir sind ganz verliebt. Ich muss zugeben, ich hätte gerne noch mehr davon. Das Zusammenbauen ist so schön, macht mir soviel Spaß. Andererseits, man muss solche Objekte ja auch schön hinstellen können und an Platz mangelt es bei uns irgendwie andauernd.

Frau Nachbarin…

…ist einfach die Beste. Amra kocht und backt in jeder Lebenslage wie eine Weltmeisterin und wir kriegen immer mal wieder Köstlichkeiten aus ihrer Küche vorbeigebracht. Dann klopft es an der Tür und einer ihrerJungs steht mit einem Teller voller Köstlichkeiten vor uns. So auch am letzten Wochenende. Neben einem total leckeren Kuchen und einer sehr feinen Bohnensuppe gab es diese kleinen Kunstwerke. Sieht das nicht lecker aus? Wie gemalt, finde ich. Das kann kein Bäcker besser. Diese Teilchen waren herzhafter Art. Das Hörnchen war sehr fein mit Feta gefüllt. Zopf und „Knotenbrötchen“ waren einfach purer Hefeteig. Bestreut war alles mit grobem Meersalz. Ein echtes Gedicht. Fand auch mein Mann, der Hefegebäck heiß und innig liebt. Hach, ich liebe unsere Nachbarsfamilie. Mit ihnen macht nicht nur das „große Grillen“ im Garten Spaß, auch über den Winter halten wir so gut es geht den gemütlich-familiären Kontakt beim kulinarischen Austausch übers Treppenhaus oder beim Plausch mit dem einen oder anderen Becher Glühwein. Auf jeden Fall werde ich bald von ihr lernen, wie man Pita macht. Ich bin ganz vernarrt in die mit der Kartoffelfüllung. Die mit Feta und Spinat sind auch nicht ohne. Oder auch die mit Hack. Ach, die schmecken einfach alle. Schön, wenn man solche Nachbarn hat. 🙂

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