Ausprobiert: Blitzschnell-Brot mit Haferflocken und Buttermilch

Und wieder so ein schönes, sehr schnelles und soooo unglaublich leckeres Rezept von Gourmet Guerilla. Ein total unkompliziertes Brot mit Haferflocken und Buttermilch, das man zum einen tatsächlich morgens vorm Frühstück zaubern und zum anderen unendlich verfeinern und variieren kann (z.B. mit getrockneten Tomaten, Chili, Rosmarin, Nüssen, Kräutern…). Total unser Ding und jetzt auch schon öfters gebacken. Wir sind schwer begeistert von den beiden kleinen Broten, die etwas größer als ein Durchschnittsbrötchen sind. Sie sind sehr sättigend. Lauwarm mit ein wenig Butter genossen sind sie besonders lecker. Und auch zum Verschenken sind sie super geeignet. Wir haben schon die ganze Familie damit beglückt.

Zutaten:

  • 80 g Haferflocken (plus ein paar Flocken mehr für die „Deko“)
  • 250 g Mehl
  • 5 g Salz
  • 1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver (oder jede andere Sorte)
  • 250 ml Buttermilch
  • 1 EL Honig

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, ein Backblech mit Backpapier vorbereiten.

Zunächst die trockenen Zutaten gut miteinander vermischen.

Dann den Honig in der Buttermilch auflösen bzw. einrühren und diese Mixtur zu den trockenen Teigzutaten geben. Alles gut durchkneten und anschließend in zwei Teile teilen.

Zwei kleine Brotlaibe formen und auf das Backblech legen und kreuzweise einschneiden. Mit ein paar Haferflocken bestreuen und in den Ofen schieben.

Gute 20-25 Minuten backen, dann herausnehmen und auf ein Gitterrost zum Auskühlen legen. Ein leicht feuchtes Küchenhandtuch über die frischen Brote legen,  damit sie beim Abühlen nicht austrocknen.

Letztes Wochenende an der Nordsee

Wir haben letztes Wochenende einen Abstecher zur Nordsee gemacht. Wir waren in Fedderwardersiel. Die Sonne war dank Zeitumstellung bereits im Begriff unterzugehen und das letzte Licht nutzte ich für ein paar Aufnahmen mit der neuen Kamera. Hier ein paar Schnappschüsse aus der Hafengegend. Wie man sehen kann, es war ablaufend Wasser und die Kutter lagen sehr tief im Hafenbecken. Dennoch Postkartendidylle.

Kürbisauflauf

Wir haben die Tage einen schönen Kürbisauflauf gemacht. Komplette Eigenkreation diesmal, keine Anregung von woanders oder aus einem Kochbuch. Er war total lecker und wir werden ihn garantiert wieder machen. Ein aktuelles Bild dazu haben wir uns gespart. Auflauf halt, nix zu sehen außer einer leckeren, goldbraunen Käsekruste. 😉 Ging außerdem alles sehr schnell. Kaum war der Auflauf fertig, war er auch schon aufgefuttert.

Zutaten für eine große Auflaufform:

  • 6-8 Kartoffeln
  • 1/2 Kürbis (wir hatten einen Delica)
  • 1 Zwiebel, geschält und in Würfel geschnitten
  • 1-2 Knoblauchzehen, geschält und fein gehackt
  • 1 Chili, nach Gusto entkernt, sonst nur in Ringe geschnitten
  • Butter
  • 100-150 g Gouda, gerieben
  • 150 g Schinkenwürfel
  • ca. 500 ml Milch
  • 3-4 EL Mehl
  • Salz
  • Pfeffer
  • „Scharfmacher“ von Sonnentor
  • Gemüsebrühepulver

Zubereitung:

Zunächst die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, auskühlen lassen und pellen. Dann in Scheibchen schneiden.

Den Kürbis entkernen und schälen, danach in Scheiben schneiden. Dabei an der Dicke der Kartoffelscheiben orientieren, damit keine zu großen „Größenunterschiede“ entstehen.

Den Kürbis und die Kartoffeln dachziegelartig in eine Auflaufform schichten. Alles gut mit Salz, Pfeffer und Scharfmacher bestreuen/würzen. Die Kartoffeln und der Kürbis vertragen viel Geschmack und saugen die Gewürze auf, wie kleine Schwämmchen.

In einer Pfanne etwas Butter zerlaufen lassen, darin die Zwiebeln und die Chilistückchen anschwitzen. Kurz darauf den Knoblauch beifügen. Kurz angehen lassen und dann die Schinkenstücke beimischen und anknuspern lassen.

Diese Mischung über die Kürbis-Kartoffel-Schichtung geben.

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Das Rost auf die mittlere Schiene einlegen.

Eine Béchamel herstellen. Dazu in einem Topf ein wenig Butter schmelzen, 3-4 EL Mehl hinein geben und mit einem Schneebesen gut verrühren, bis sich das Mehl vom Boden löst. Nun nach und nach mit Milch angießen und gut rühren. Wenn es dicker wird, wieder Milch angießen und rühren, warten bis die Soße anzieht. Dies so lange machen, bis man genug cremige Soße für den Auflauf hat. 1/2 bis 3/4 l Soße sollten reichen. Die Soße mit etwas Brühe, Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Soße über Kürbis und Kartoffeln gießen. Mit dem gerieben Käse bestreuen und gute 30 bis 35 Minuten überbacken. Der Käse sollte schön goldbraun sein.

Blitz-Flammkuchen nach Gourmet Guerilla

Derzeit beschert uns Gourmet Guerilla ein Rezept nach dem nächsten zum ausprobieren. Wir sind ganz begeistert. Mels Küche trifft genau unseren Geschmack. Hier hat sie ein Rezept gepostet, das uns endlich dazu gebracht hat, eine längst überfällige Packung Weizentortillas zu schlachten. Ich weiß nicht, ich kann mit den Dingern irgendwie nicht ganz soviel anfangen, obwohl sie eigentlich dazu einladen kreativ zu sein. Sie sind einfach nicht mein Ding. Bei diesem Rezept aber schon. Und ich kann auch direkt mal wieder sagen, bei bestimmten Lebensmitteln ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nur ein netter Aufdruck. Unsere Tortillas waren nämlich schon deutlich länger abgelaufen, als nur ein paar Wochen. *hüstel*

Wir haben die Mengenangaben etwas angepasst und ein wenig selbst geerntete Chili beigefügt. Außerdem haben wir den Schmand durch Saure Sahne ersetzt. Ein echt tolles Rezept. Es war so lecker, dass mein Mann es direkt am nächsten Tag wieder haben mochte.

Zutaten für zwei gute Esser:

  • 6 Weizen-Tortillas
  • 1 Becher Saure Sahne
  • 2 Stangen Lauch
  • 1 Chili
  • 6-8 Zwiebeln unterschiedlicher Sorten
  • 150 g Gerländer Bauchspeck-Schinkenwürfelchen
  • 1 EL Butterschmalz
  • Rosenscharfer Paprika
  • 1 Messerspitze gemahlener Kümmel
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Tortillas auf einem Blech überlappend auslegen und für ca. 8 Minuten aufbacken.

Die Zwiebeln schälen und in feine Streifchen schneiden. Den Lauch waschen, putzen und ebenso fein schneiden.

Die Chili entkernen und in feine Ringe schneiden.

Butterschmalz in einer großen Pfanne zerlassen und die Zwiebeln, den Lauch und die Chili sowie darin andünsten, bis alles schön weich ist. Mit Kümmel, Pfeffer vorwürzen. Dann die Schinkenwürfelchen zugeben und unter stärkerer Hitze alles anschwenken. Kosten und eventuell bei Bedarf noch ein wenig Salz zufügen.

Die Saure Sahne in einem Schälchen cremig aufschlagen und mit Rosenpaprika, Salz und Pfeffer würzen. Gut vermischen.

Die Fladen aus dem Ofen nehmen und nun jeweils mit einem Klecks Saurer Sahne bestreichen. Dann üppig mit der Zwiebelmischung belegen. Sofort verspeisen.

Ein besonderes Kaffeekännchen

Wenn es auf der Arbeit nur schlecht verträglichen Automatenkaffee gibt, dann muss man sich eben wieder selbst versorgen. Ich habe seit neuestem dieses hübsche Softbrew Kännchen von Sowden. Ihr Name ist Oskar und sie fasst 0,8 l. Es gibt sie auch noch in andere Größen. Der Kaffee schmeckt ganz hervorragend und wird mit Hilfe eines sehr feinem Filtersiebs aufgebrüht. Damit kann ich der komischen Maschine auf der Arbeit nun die kalte Schulter zeigen. Und hübsch ist Oskar auch noch. 🙂

Obsttoberschätze 2012

Am letzten Wochenende war wieder Obstober bei Giesebrechts. Die letzten zwei Jahre waren wir auch schon da und es ist immer soooo schön. Letztes Jahr haben wir ganz viele Bilder gemacht. Leider war für dieses Jahr schlechtes Wetter angesagt und so zogen mein Mann und ich schon sehr früh morgens los, um ja nicht in den Regen zu kommen. Es gab wieder einiges zu sehen, aber noch mehr an Schätzen zu entdecken und erwerben. Wir haben diesmal leider keine Bilder gemacht, irgendwie war es nicht ganz so bunt und „fotofreundlich“, wie im letzten Jahr. Wir haben etliche Stände wieder vorgefunden, einige fehlten jedoch auch. Unter anderem die Gulaschkanone mit der feinen Erbsensuppe. *schnief* Dafür gab es einen „Nudelstand“. Aber mal ehrlich, um 10 Uhr mag ich noch keine Nudeln essen. Mit der Suppe hätten wir uns aber tatsächlich anfreunden können. Vielleicht haben wir den Stand auch übersehen? Weiß nicht so recht, an seinem gewohnten Platz war er auf jeden Fall leider nicht und für die Nudeln konnten wir uns nicht erwärmen. Dennoch haben wir ein paar schöne Sachen gekauft. Da wir so früh da waren, haben wir die angekündigten Dudelsackspieler dieses Mal leider nicht anhören können. Aber das macht nichts, ich fand es schon schön, dass dieses Jahr nicht wieder eine Bergmannskapelle angemietet war. Ich bin jetzt schon gespannt auf nächstes Jahr und hoffe auf gutes Wetter (und die Gulaschkanone).

Aber hier unsere Einkäufe:

Unterschiedliche Kürbissorten (Delica, Sweet Dumpling und Tetsukabuto) und drei tolle Kürbismarmeladen vom Kürbishof Ligges wanderten in den Korb. An diesem Stand waren wir schon letztes Jahr sehr begeistert und deshalbe haben wir uns auch diesmal mit Köstlichkeiten eingedeckt.

Dann haben wir noch einen tollen Teestand besucht, der ebenfalls schon seit ein paar Jahren immer mit von der Partie ist. Ein schöner Kräutertee wanderte ins Körbchen.

Am Stand mit frischem Kuchen und Brot musste dann natürlich ein ofenfrisches Bauernbrot mit.

An einem Gewürzstand wurden wir dann richtig schwach: Zwei Pfeffersorten, ein mediteranes Gewürzsalz, ein Lakritzsalz, ein Beerenzucker und ein Zucker mit Kakao, Rum und Kokos. Wir hätten noch reichlich mehr kaufen mögen, aber na ja, erst einmal aufbrauchen.

Kurz vorm Ende des Geländes gab es auch noch einem Stand mit frischen Kartoffeln. Wir konnten nicht widerstehen und haben dem netten Mann einen 5 kg Sack abgekauft. Eine rotschalige Sorte, die herrlich frisch ist. Ich freue mich jetzt schon aufs auffuttern.

Chili-Ernte 2012

Nachdem ich im September bereits ein Bild gepostet habe, haben wir hier noch ein Bild mit ein paar Sorten mehr drauf. Hier sind sie reif und eben geerntet. Ein großer Teil an Früchten hängt noch. Fraglich ist jedoch, ob wir in Anbetracht der schlechter werdenden Witterung noch alles werden ernten können. So richtig optimistisch können wir leider nicht sien. Immerhin haben wir aber auch schon sehr viel verkocht und aufgegessen. Im nächsten Jahr gibt es auf jeden Fall wieder neue Pflanzen. Jetzt wo wir die tollen Kästen haben, ist der Anbau wirklich deutlich leichter und vor allem platzsparender geworden.

Wikingerschmaus nach Gourmet Guerilla

Wikingerschmaus, echt lecker. Da grinst sogar das Schälchen vor Vergnügen.

Wieder ein Rezept von Gourmet Guerilla. Wieder sehr lecker. Sehr yummi und „soulfoodig“.

Gourmet Guerilla empfiehlt als Beilage Salzkartoffeln oder Brot. Wir haben uns jedoch für selbst gemachte Spätzle entschieden. Super fein dazu sind sicher auch Spiralnudeln. Auf jeden Fall sollte man etwas dazu servieren, das die feine Soße gut aufnimmt.

Zutaten für vier Portionen:

  • 10 Möhren
  • 2 Kohlrabi
  • 1 große Zwiebel
  • 200 g TK-Erbsen
  • Butterschmalz
  • 4 EL Tomatenmark
  • 4 EL Sojasoße
  • 200 ml Sahne
  • Salz
  • Pfeffer
  • 500 g Rinderhack
  • Semmelbrösel
  • 2 Bio-Eier
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss

Zubereitung:

Die Möhren und die Kohlrabi schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen und würfeln.

Die Zwiebeln in etwas Butterschmalz andünsten. Tomatenmark dazu geben und gut vermischen. Kurz anrösten lassen. Dann Möhren und Kohlrabi dazu geben und etwas Wasser angießen, so dass das Gemüse knapp bedeckt ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 10 Minuten köcheln lassen.

Die TK-Erbsen beifügen, ebenso Sojasoße und Sahne. Die Erbsen gar köcheln lassen. Dies dauert ca. 3 Minuten. Nach Gusto mit etwas Speisestärke abbinden und eventuell noch einmal nachwürzen.

Das Hackfleisch mit den Eiern, Gewürzen und Semmelbröseln (nach Bedarf dosieren) zu einer glatten Masse vermischen. Golfballgroße Bällchen formen und diese in Butterschmalz runderherum goldbraun anbraten.

Die fertigen Bällchen zum Gemüse geben und ein paar Minuten ziehen lassen.

Herbstzauber – Herbstliche Balkonkästen 2012

Mir geht es langsam wieder besser, ich werde mobiler, ich kann mich endlich wieder etwas rühren. Ich konnte meine Aircast-Schiene gegen eine Bandage tauschen und musste direkt mal ausprobieren, was bewegungstechnisch jetzt geht. Ich glaube, es wird endlich. Deshalb ging es den Sommerblumen nun leider auch an den Kragen. Zwar waren die Geranien wie im letzten Jahr eigentlich fast noch zu schön, um sie zu entsorgen (überwintern fällt ja mangels Überwinterungsort leider aus), aber das Wetter war gerade so wunderbar trocken nach dem vielen Regen der letzten Tage, da musste einfach was geschehen. Also alles raus, Balkon schon einmal etwas vorgesäubert, etwas aufgeräumt. Und dann nichts wie hin zu Rimkus. Es hat zwar alles etwas länger gedauert, als mit total gesundem Beinchen, aber hey, es wird.

Schon seit einiger Zeit mache ich mir natürlich wieder Gedanken zum Thema Bepflanzung und dieses Jahr sollten unbedingt Gräser dazu kommen. Von denen habe ich doch schon letztes Jahr geträumt. Als ich dann bei Rimkus ankam und die große Auswahl sah, habe ich mich einfach „gehen“ lassen. Let it flow und so. 😉 Im Gegensatz zu letztem Jahr regiert dieses Jahr also die hemmungslose Vielfalt. Diesmal entschied nicht der Kopf, diesmal war es nur der Bauch.

  • 8 x Erica gracilis Ljung, zweifarbig (Glockenheide) – Weil ich die einfach immer viel schöner, als die normale finde. Ich hoffe, sie trotzen etwaiger Kälte einigermaßen, denn so richtig winterhart sind sie leider nicht.
  • 8 x panaschierte kleine Efeupflanzen – Diese würde ich gerne dauerhaft in den Kästen halten und ranken lassen.
  • 8 x Gaultheria procumbens (Scheinbeere)
  • 4 x Bunt Segge „Evergold“ – Gras Nr. 1, das hoffentlich dauerhaft bleibt.
  • 4 Festuca Valesiaca Glaucanta „Blauschwengel“ – Gras Nr. 2, nach Möglichkeit auch Dauerbewohner.

So sieht dann alles eingepflanzt aus. Man sieht eigentlich alles recht gut, nur das Efeu nicht so ganz. Es baumelt an zwei Stellen zur anderen Seite herunter und darf noch tüchtig wachsen. Wenn man genau schaut, sieht man auch das eine oder andere Blättchen auf dem Bild. 😉

Für mein eigentlich schon längst kaputtes Terrakottaherz habe ich noch ein zweifarbiges Gartenalpenveilchen (Patio Cyclaam), eine weitere, etwas anders farbige Segge und eine Silber- bzw. Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii) ausgesucht. Gefällt mir richtig gut.

Jetzt muss ich nur noch schauen, wo ich meine rostigen Sterne für die Weihnachtsdeko einbringe. Mittig dürfte dieses Jahr nicht so recht klappen, die Tujas sind schon ordentlich gewachsen, trotz Rückschnitt. Ich könnte die Sterne vor die Tujas stecken, aber dann sehen nur wir sie. Mal wieder eine schwierige Sache… 😉 Na ja, ist ja noch etwas Zeit bis zum Advent.

Ode ans Wurstshöpchen

Im Rezept für den selbstgemachten Fleischsalat kam ich kurz auf unser Wurstshöpchen zu sprechen. Ehe ich mich versah, hatte ich beim Aufschreiben des Rezept einen regelrechen Lobgesang aufs Shöple verfasst – mitten im Rezept. Ich dachte, ich trenne es dann doch besser und erzähle hier von diesem zauberhaften Lädchen, wo wir immer unseren Aufschnitt und andere Spezereien kaufen. Ein bis zwei Mal die Woche, immer einwandfrei und super-frisch. Immer mit einem Lächeln im Gesicht, weil es dort so nett ist.

Wustshöpchen? Ja, so etwas gibt es bei uns. Ein kleiner, ganz spezieller Laden in unserer nicht vorhandenen City (wir wohnen nur in einer kleinen und recht unspektakulären Stadt, ohne jegliche Highlights im Bereich “Shopping”), wo man sich ganz auf den Verkauf von Wurstzialitäten (und ein klein wenig Käse) spezialisiert hat und nebenher auch noch tolle Mittagstisch- und Cateringangebote macht. Ein Lädchen kaum größer als ein Schuhkarton, aber mit dem Charme eines “Tante-Emma-Ladens” aus längst vergangenen Zeiten. Nostalgie pur. Einfach schön. Cosy. Sind 4-5 Kunden drin, ist es schon eng und man steht gedrängt. Neben der höchstens 4 Meter langen Theke finden gerade noch ein paar Regale Platz, auf der selbstgemachte Marmeladen und feine eingekochte Wurst- und Sülzwustspezialitäten angeboten werden. Da wird der Aufschnitt noch frisch geschnitten und vegetiert nicht über Stunden aufgeschichtet im Kühlthekenlicht vor sich hin. Die Leberwurst wird noch nach altem Familienrezept gewurstet und Geflügelwurst verkauft, die nicht von Wiesenhof ist. Da hängt das Foto des verstorbenen Vaters der Besitzerin als Glücksbringer an der Wand. Er war ein geschätzter Metzger im Ort und seine Produkte waren immer mit viel Liebe und erstklassig hergestellt. Seine Tochter führt die Tradition nun also weiter, wenn auch ein wenig anders. Keine Metzgerei, ein Wurstshöple eben.

Der winzige Laden ist immer brechend voll, man wird mit Namen begrüßt (wenn man ein paar Mal da war, versteht sich) und es gibt diesen speziellen und charmanten Service in Form des „Wurst-Bringdienstes“, wenn ältere Kundschaft mal nicht gut zu Fuß, das Wetter schlecht ist oder man einfach nicht mehr kann. Oder man ordert dort eine schönere Form von “Essen auf Rädern”. Das Shöple beliefert nämlich zur Mittagszeit ähnlich wie die Diakonie Senioren und Kindergärten mit feinsten Leckereien wie zu Omas Zeiten. Man kann natürlich auch einfach so mittags im Shop vorbeisehen und sich eine Portion des Tagesgerichtes gönnen, auch ohne Bringdienst. Egal ob Eintopfklassiker oder auch mal Schnitzel und Rouladen, das Shöple macht jeden glücklich.

Bei Familienfeiern kann man sich zu 1000 % auf das Shöple verlassen. Frau R. und ihr Team zaubern meisterliche kalte Platten, tolle warme Gerichte und gehen auf jeden Kundenwunsch gerne ein. Egal ob man ein Fleischesser ist oder Wert auf vegetarisches Essen legt, Frau R. macht es möglich.

Ich erinnere mich auch gerne an Herrn B., den Vorbesitzer des Shöpchens, der immer so bezaubernd und mit charmanten Singsangtonfall “Sonst noch?” sagte, wenn er einen Posten der Bestellung fertig gestellt hatte. Der Gute und seine Frau sind mittlerweile in Pension und das Shöple wird nun eben von Frau R. weiter geführt, die mit ihrem Team ebenso charmant ihr Handwerk versehen.

Läden wie das Shöpchen sind kleine Juwelen im Alltag. Ein Einkauf dort und man fühlt sich wie in einer längst vergessenen Zeit. Man entschleunigt dort, zwangsläufig schon, weil es ja eh immer so voll ist, andererseits aber auch, weil man sieht, mit wieviel Liebe zum Produkt dort gearbeitet wird. Meinen Mann und mich macht das immer ganz ruhig irgendwie. Es macht Freude die vielfältigen Aktionen des Mini-Lädchens zu sehen, mit denen charmant und ideenreich um Kundschaft geworben wird. Kundschaft, die man in Zeiten von immer billigerer Diskounterwurst natürlich dringend braucht. Beim Shöple mache ich mir jedoch eher wenig Sorgen. Da ist einfach alles so nett, so schön, so lecker, der Laden wird sicher nicht so einfach von der Bildfläche verschwinden. Hoffe ich zumindest.

Und falls Ihr mal vorbei kommt, in dieses Nest, in dieses Kaff, in diese unspektakuläre und doch irgendwie ganz nette Stadt, dann schaut doch auch mal bei Frau R. im Shöple vorbei und probiert die Wurstsorte „Wurst in Wurst“.